Merck Finck "Wochenausblick": "Notenbanken gehen mit Konjunktureintrübung von der Bremse"
Die Notenbanken bekämpfen die Inflation, indem sie auf die geldpolitische Bremse gehen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“.
„Angesichts der konjunkturellen Eintrübung – und auch voraussichtlich sinkender Inflationstrends – dürften Fed & Co im späteren Jahresverlauf beziehungsweise spätestens 2023 wieder von der Bremse gehen“, so Greil. Er sieht „aktuell zu viele Leitzinserhöhungen im Markt eingepreist.“ Greil: „Sobald die Notenbanken aus Angst, die Konjunktur abzuwürgen und eine Rezession zu riskieren, auch nur etwas weniger restriktiv werden, sollten sich sowohl die Aktien- wie auch die Rentenmärkte wieder entspannen – bis dahin dürfte es volatil bleiben.“
Kommende Woche stehen zwar keine wichtigen Notenbanksitzungen, dafür aber einige Wirtschaftsdaten auf der Agenda: In Europa startet die Woche mit aktualisierten, und damit laut Greil sicherlich gesenkten Wachstumsprognosen der EU-Kommission sowie der Handelsbilanz der Eurozone für März. Tags darauf folgt das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums im ersten Quartal, am 18. Mai die finale April-Inflation sowie am 20 Mai das Verbrauchervertrauen im Mai. Am 20. Mai werden in Deutschland zudem die Produzentenpreise für April veröffentlicht.
In Großbritannien stehen am 17. Mai Arbeitsmarktdaten, am 18. Mai die Inflation im April sowie am 20. Mai Verbrauchervertrauen- und Einzelhandelsdaten im Fokus. Und in den USA kommen am 17. Mai sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze für April sowie eine Reihe von Zahlen zum Immobilienmarkt.
In China werden am 16. Mai die April-Zahlen zum Einzelhandel sowie zur Industrie publiziert und in Japan stehen insbesondere am 18. Mai das Bruttoinlandsprodukt für Januar bis März sowie am 20. Mai Inflationszahlen für den April auf der Agenda. (DFPA/JF1)
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.