Merck Finck "Wochenausblick": "Regierungen und Notenbanken ziehen an einem Strang"
Nach einer notenbanktechnisch kurzzeitig ruhigeren Phase eröffnet die Europäische Zentralbank (EZB) am 4. Juni 2020 den Reigen der Zentralbanktreffen im Juni, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick. „Die EZB dürfte trotz des Bundesverfassungsgerichtsurteils eine Aufstockung ihres Notfall-Anleihekaufprogramms beschließen. Sicher werden auch das Bundesverfassungsgerichts-Urteil und der aktuell sehr schwache Inflationstrend Themen sein. Im Zentrum wird aber die weitere Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung stehen“, so Greil.
Greil verweist darauf, dass „jetzt anders als früher Regierungen und Notenbanken an einem Strang ziehen, indem die Zentralbankpolitik mit ihrer extrem expansiven Null- beziehungsweise Niedrigzinspolitik der Finanzierung gewaltiger Hilfsprogramme wie dem EU-Wiederaufbaufonds den Weg ebnet“.
In Sachen Konjunkturdaten stehen am 1. Juni und zur Wochenmitte die finalen Einkaufsmanagerindizes für Europa und die USA an. In Deutschland kommen am 5. Juni die Auftragseingänge der Industrie im April hinzu, in der Eurozone am 3. Juni der Arbeitsmarktbericht und die Produzentenpreise sowie am 4. Juni die Einzelhandelsumsätze – alles für April. Zudem geht die EU kommende Woche in die nächste Brexit-Verhandlungsrunde mit Großbritannien.
In den USA geben die „ISM“-Berichte am 1. Juni für das verarbeitende Gewerbe sowie am 3. Juni für den Dienstleistungssektor im Mai weitere Aufschlüsse über die Stimmung der Unternehmen. Am 3. Juni werden wie in Deutschland an diesem Tag die Auftragseingänge der Industrie im April gemeldet, bevor am 5. Juni der wohl rabenschwarze Arbeitsmarktbericht für Mai die Woche abschließt. In China stehen vom31. Mai bis 3. Juni die wichtigsten Mai-Einkaufsmanagerindizes auf der Agenda. Am 7. Juni folgt dann noch die Handelsbilanz für Mai. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.