Merck Finck "Wochenausblick": "Start eines neuen Zyklus"
Sicherlich sieht gerade nicht nur die Europäische Zentralbank (EZB) ein „erhebliches Aufwärtsrisiko“ für die Inflation. Nachdem die Euro-Währungshüter erst einmal über ihre Anleihekäufe auf die Bremse gehen, steht in den USA kommende Woche bereits die erste Leitzinserhöhung an, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“.
Greil: „Die Fed wird ihren Leitzins auf Basis der höchsten US-Inflation seit vier Jahrzehnten erstmals erhöhen und damit einen neuen Zinszyklus einläuten.“ Bei der EZB rechnet Greil dagegen erst im Schlussquartal 2022 mit dem ersten Zinsschritt: „Die Folgen des Russland-Ukraine Konflikts werden das Wachstum in Deutschland und auch in der gesamten Eurozone deutlich abschwächen.“ Und: „Europa droht nun am meisten Stagflationsdruck – global sollte die Weltwirtschaft aber dank der starken US-Konjunktur und Chinas Stabilisierung auf einem soliden Wachstumskurs bleiben.“
Außer der Fed am 16. März 2022 tagen nächste Woche auch noch die Bank of England (wird voraussichtlich die dritte Leitzinsanhebung in Folge beschließen) am 17. März sowie am 18. März die Bank of Japan.
Daher und wegen der aktuell alles dominierenden Schlagzeilen rund um den Russland/Ukraine-Konflikt treten die Makrodaten eher in den Hintergrund: Deren Highlights sind nächste Woche in Europa die ZEW-Konjunkturerwartungen am 15. März, Industrie- und finale Inflationszahlen für Februar in der Eurozone am 15. und 17. März sowie der britische Arbeitsmarktbericht ebenfalls am 15. März.
In den USA folgen auf die Februar-Produzentenpreise am 15. März tags darauf die Einzelhandelsumsätze sowie am 17. März die Industrieproduktion für denselben Monat. Ebenfalls am 15. März werden in China die Februar-Daten der Industrie und des Einzelhandels publiziert. Und in Japan folgt auf die Handelsbilanz am 15. März am 18. März der Inflationsbericht für Februar. (DFPA/JF1)
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.