Merck Finck "Wochenausblick": "US-Rezession trotz starkem Arbeitsmarkt"
„Obwohl Amerikas Arbeitsmarkt vorerst stark bleiben dürfte, deuten die meisten anderen Konjunkturdaten – angeführt vom Häusermarkt – auf eine milde US-Rezession im ersten Halbjahr hin“, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. Er sieht das aber nicht als negativ an.
„Die verzögert wirkenden, von der Fed gesteuerten schlechteren Finanzierungsbedingungen kühlen sowohl die Wirtschaft als auch die Inflation in den USA ab – das sich abschwächende Lohnwachstum deutet ebenfalls in diese Richtung.“ Greil überträgt dies auf unsere Seite des Atlantiks: „Ich rechne damit, dass wir diese Effekte aufgrund der erst später als von der Fed begonnen EZB-Leitzinserhöhungen um einige Monate zeitverzögert auch im Euroraum inklusive Deutschlands sehen werden.“
Kommende Woche ist die Makrodaten-Agenda relativ dünn: In Deutschland will das Statistische Bundesamt ihre vorläufigen Inflationszahlen für Januar vorlegen, die bereits für diese Woche geplant waren und überraschend verschoben wurden. Außerdem stehen hierzulande am Montag (6. Februar 2023) die Auftragseingänge und am Freitag (10. Februar) die Industrieproduktion – beide für Dezember – an.
Für den gesamten Euroraum kommen am Montag (6. Februar) noch die Einzelhandelszahlen für diesen wichtigen Weihnachtsmonat hinzu.
Während in Großbritannien das Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal 2022 das Highlight ist, sind dies in den USA die Dezember-Handelsbilanz am Dienstag (7. Februar) sowie das von der Michigan-Universität erhobene Verbrauchervertrauen für Februar am Freitag (10. Februar). Und in Asien stehen am Freitag primär Preisdaten im Vordergrund: Chinas und Japans Produzentenpreise sowie die chinesischen Verbraucherpreise. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.