Metzler: Ruhiges erstes Quartal für Rentenmärkte
Aufgrund der zunächst abwartenden Haltung der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank erwartet Edgar Walk, Chefvolkswirt des Asset Managements der Privatbank Metzler, ein ruhiges erstes Quartal an den Rentenmärkten.
Die europäische Wirtschaft profitiere seines Erachtens nicht nur von der zunehmenden Wirksamkeit der expansiven Geldpolitik, sondern auch von den deutlich gesunkenen Rohstoffpreisen und vom schwachen Euro. Die US-Wirtschaft schätzt er als stabil genug ein, um die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren gut zu verkraften. Trotz der jüngsten Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten rechnet er mit einer baldigen Stabilisierung des Wachstums im Reich der Mitte und gibt einen vorsichtig optimistischen Ausblick für Japan. Aufgrund der zunächst abwartenden Haltung der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank erwartet Walk ein ruhiges erstes Quartal an den Rentenmärkten. Bei den Aktienbörsen favorisiert er in der Regionenallokation Europa und Japan gegenüber den schon hochbewerteten US-Titeln.
Die im vierten Quartal merklich zurückgegangenen Rohstoffpreise werden laut Walk weltweit noch für einige Monate für eine niedrige Inflation sorgen. Ein merklicher Anstieg der Renditen im ersten Quartal 2016 erscheine daher eher unwahrscheinlich, und es sei damit zu rechnen, dass sich der Seitwärtstrend aus dem vierten Quartal 2015 fortsetzen wird – umso mehr, als die US-Notenbank zunächst noch eine abwartende Haltung einnehmen und erst im Mai oder Juni 2016 einen weiteren Zinsschritt beschließen dürfte.
Die Unsicherheit über die Wachstumsperspektiven der US-Wirtschaft sei derzeit ungewöhnlich groß, dies spreche für ein vorsichtiges Agieren der Federal Reserve.
Auch die EZB dürfte abwarten und keine weiteren geldpolitischen Schritte im Jahr 2016 beschließen, weil die Konjunkturerholung in der Eurozone an Dynamik gewinnen und die Kerninflation weiter steigen dürfte. Wenn sich das Wirtschaftswachstum in den USA und in China im Jahr 2016 nicht merklich verlangsamt, sondern beide Volkswirtschaften stabil wachsen sollten, könnten wahrscheinlich vor allem im zweiten Halbjahr die Anleiherenditen steigen: Bis Jahresende 2016 könnte die Rendite zehnjähriger US-Treasuries auf 3,0 Prozent steigen – und die von zehnjährigen Bundesanleihen auf 1,25 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Metzler
Die B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA ist eine Privatbank mit Sitz Frankfurt am Main. Sie ist im Schwerpunkt in den Geschäftsfeldern Vermögensverwaltung und Investmentbanking tätig. Das 1674 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. (mb1)