M&G mit skeptischem Ausblick auf den Anleihemarkt
Jim Leaviss, Head of Retail Fixed Interest beim britischen Vermögensverwalter M&G Investments, sieht in seinem aktuellen Marktausblick „Panoramic Outlook“ Chancen nur für diversifizierte Anleiheportfolios.
„Eine Möglichkeit, sich die Dollar-Stärke und mögliche Zinserhöhungen der Fed zunutze zu machen, bieten Floating Rate Notes, also Anleihen, deren Zinsniveau sich in regelmäßigen Abständen an die Entwicklung anpasst“, so der Fondsmanager. Ein weiteres, aktuell sehr beliebtes Instrument zur Diversifizierung seien hybride Papiere, die Merkmale von Eigen- und Fremdkapital vereinen, wie etwa CoCo-Bonds (Contingent Capital Notes) oder AT1s (Additional Tier 1 Notes). Dieses Segment sei 2014 in Europa am stärksten gewachsen.
Bei Unternehmens- und Hochzinsanleihen sei die Zeit des leicht verdienten Geldes jedenfalls vorbei, so Leaviss. Seit dem Höhepunkt der Kreditkrise seien die Spreads im Investment-Grade-Segment von ihrem Höchststand bei 511 Basispunkten im Jahr 2008 auf heute rund 123 Basispunkte gefallen. Sollte die Inflation nächstes Jahr nicht anziehen, so sei mit massiven Quantitative-Easing-Maßnahmen zu rechnen, was die Spreads für spanische und italienische Anleihen noch einmal einengen dürfte.
Nach Leaviss‘ Einschätzung wirkt dieser Preisverfall jedoch gleichzeitig wie ein gigantisches Wirtschaftsförderungsprogramm für die Industrieländer. Die fallenden Preise bescherten der Weltwirtschaft einen Schub in der Größenordnung von 200 Milliarden US-Dollar. Außerdem habe insbesondere die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht alle ihre Pfeile verschossen.
Quelle: Beitrag M&G Bond Vigilantes
M&G Investments ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Sitz in London. Das 1901 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 330,2 Milliarden Euro in den Assetklassen Aktien, Anleihen und Gewerbeimmobilien. (Stand: 30. September 2014) (AZ1)