Miet-Analyse: Wer eine Stunde aus der Stadt rauszieht, zahlt bis zu 41 Prozent weniger
Die hohen Mieten in der Großstadt und die Möglichkeit von Homeoffice machen das Umland für Wohnungssuchende immer attraktiver. Dort zahlen Mieter bis zu 41 Prozent weniger für eine Wohnung als innerhalb der Stadtgrenzen. Das zeigt eine Analyse von Immowelt, IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft, für die die Angebotsmieten von Wohnungen in acht ausgewählten Großstädten und deren Umland untersucht wurden. Am größten sei die prozentuale Ersparnis für Mieter demnach im Umland von Frankfurt. Während die mittlere Wohnungsmiete in der Main-Metropole 13,60 Euro pro Quadratmeter beträgt, zahlen Mieter 60 Minuten außerhalb der Stadt im Mittel nur 8,00 Euro - das sind 41 Prozent weniger.
Nach Frankfurt sparen Mieter in München bei einem Umzug ins Umland prozentual am meisten. Wer eine Pendelstrecke von einer Stunde in Kauf nimmt, zahlt im Mittel 11,00 Euro pro Quadratmeter für die Miete. Das sind 39 Prozent weniger als in der Isar-Metropole, wo der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung im Median bei 18,00 Euro liegt. 60 Minuten außerhalb Münchens befindet man sich allerdings im Süden bereits an der Grenze zu Österreich und im Norden in der Nähe von Ingolstadt. Der Blick ins Umland lohne sich auch für Mieter rund um Köln: Statt 11,60 Euro im Stadtgebiet, beträgt der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung in der 60-Minuten-Zone im Mittel nur 7,30 Euro (minus 37 Prozent).
Wer eine Wohnung im Umland anmieten will, sollte allerdings beachten, dass Immobilien in den ländlichen Gemeinden häufig älter sind als in der Stadt. Somit müssten Mieter mit Nachteilen wie einer geringeren Energieeffizienz rechnen. Hinzu komme, dass gerade in kleineren Ortschaften Häuser gerne unmittelbar an der Durchfahrtstraße liegen. Wer hingegen näher an der Großstadt eine Wohnung mieten möchte, müsse mit sinkender Entfernung immer tiefer ins Portemonnaie greifen. Rund um Hamburg etwa liegt der Quadratmeterpreis einer Mietwohnung in der 60-Minuten-Zone bei 8,00 Euro, bei einer halben Stunde Fahrtzeit sind es schon 10,00 Euro. Die Ersparnis zum Preis in der Stadt (11,70 Euro) beträgt dann nur noch 15 Prozent. In Berlin seien die Unterschiede noch geringer: Wer 30 Minuten außerhalb der Hauptstadt mietet, spart nur noch fünf Prozent. Im Münchener Umland zahlen Mieter, die eine halbe Stunde von der Stadt entfernt leben, 17 Prozent weniger für die Wohnung.
Dass sich im unmittelbaren Umland der Großstädte oftmals nur noch geringe Ersparnisse bei den Wohnungsmieten erzielen lassen, liege an der starken Nachfrage der vergangenen Jahre. Für immer mehr Menschen seien die teuren Mieten innerhalb der Stadtgrenzen kaum noch bezahlbar. Das direkte Umland war bislang für viele die einzige Möglichkeit, um finanzielle und berufliche Aspekte in Einklang zu bringen. (DFPA/mb1)
Die Immowelt AG ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immowelt-Portale. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, die das gesamte Spektrum der Immobilienvermarktung abdecken. Die Immowelt Group ist eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer SE.