Mietaktivitäten und Investitionen in europäische Logistikimmobilien auf Rekordniveau
In Europa hat die Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien weiter zugenommen. Im Jahr 2021 wurden sowohl bei den Investitionen als auch bei den Vermietungsaktivitäten neue Rekorde erzielt. Dies geht aus einem aktuellen Report des Immobiliendienstleisters Savills hervor. Als Treiber dieser Entwicklung hat Savills den nicht nachlassenden E-Commerce-Boom identifiziert.
Im Jahr 2021 wurden europaweit rund 62 Milliarden Euro in Industrie- und Logistikimmobilien investiert, was einem Anstieg von 79 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre entspricht. Umsatzstärkster Markt war dabei mit einem Investitionsvolumen von rund 19,5 Milliarden Euro das Vereinigte Königreich – 31 Prozent der gesamten Investitionen in dem Sektor in Europa wurden dort getätigt. Deutschland folgt mit 8,6 Milliarden Euro auf dem zweiten Rang, vor Frankreich (6,5 Milliarden Euro), Schweden (5,8 Milliarden Euro) und den Niederlanden (5,7 Milliarden Euro).
„Die Pandemie hat der Nachfrage nach Logistikimmobilien noch einmal zusätzlich Auftrieb verliehen, sodass sowohl bei Nutzern als auch Investierenden der Wettbewerb um Flächen an erstklassigen Standorten in Deutschland und mit hoher Qualität stark zugenommen hat. Mittlerweile fließt ähnlich viel Kapital in das Logistiksegment wie in Handelsimmobilien“, erklärt Mithat Anliacik, Director Industrial Investment bei Savills in Frankfurt.
„Das Verbraucherverhalten während der Pandemie hat den E-Commerce-Boom verstärkt, der ein wichtiger Katalysator für das Wachstum dieses Sektors ist“, sagt Mike Barnes von Savills European Research und ergänzt: „Bislang gibt es kaum Anzeichen für eine Verlangsamung dieses Trends, selbst als erste Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden.“ Infolgedessen habe das Kapitalaufkommen, welches auf diese Assetklasse abzielt, die Spitzenrendite in Europa in den vergangenen sechs Monaten um durchschnittlich 27 Basispunkte auf 4,2 Prozent gedrückt.
Die Nachfrage spiegelte sich im vergangenen Jahr auch in den Vermietungsaktivitäten im Industrie- und Logistiksektor auf dem gesamten Kontinent wider, wobei der Flächenumsatz 38 Millionen Quadratmeter erreichte und damit 28 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag. Deutschland (8,6 Millionen Quadratmeter), die Niederlande (6,9 Millionen Quadratmeter) und das Vereinigte Königreich (5,1 Millionen Quadratmeter) waren europaweit für den größten Anteil verantwortlich, während Rumänien (plus 63 Prozent), Frankreich (plus 63 Prozent) und Spanien (plus 62 Prozent) am höchsten über ihren Fünfjahresdurchschnitten lagen. Laut Savills hat dabei vor allem der Mangel an erstklassigen Logistikflächen die Mietpreise zusätzlich befeuert, welche im Jahresvergleich um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen sind. London (plus 25 Prozent), Dublin (plus 17 Prozent) und Prag (zwölf Prozent) waren die Städte, mit den stärksten Mietsteigerungen im Jahr 2021.
„Die guten Fundamentaldaten haben den Sektor in den letzten Jahren äußerst begünstigt und werden auch in diesem Jahr für eine starke Performance sorgen. Unser European Logistics Census hat gezeigt, dass 47 Prozent der Nutzer ihre Lagerfläche in den nächsten zwölf Monaten vergrößern wollen. Angesichts des begrenzten Angebots erwarten wir trotz steigender Baukosten zunehmende Entwicklungstätigkeiten. Zudem dürfte die Nachfrage nach Objekten abseits der Kernstandorte steigen, da die Investierenden auf der Suche nach höheren Renditen vermehrt dazu bereit sind, ein größeres Risiko einzugehen“, sagt Marcus de Minckwitz, Head of Industrial & Logistics, Savills EMEA. (DFPA/JF1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter weltweit.