Mietmarkt in Ostdeutschland: Bis zu 17 Prozent Anstieg im Berliner Umland
Bislang können Mieter in vielen ostdeutschen Regionen günstig wohnen. Doch in einigen Großstädten sowie dem Speckgürtel von Berlin ändert sich dies allmählich. Binnen eines Jahres kletterten die Preise um bis zu 17 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilienportals Immowelt, für die die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in 76 Stadt- und Landkreisen Ostdeutschlands im ersten Halbjahr 2021 mit dem Vorjahr verglichen wurden.
In Berlin sind demnach die Mieten innerhalb eines Jahres um fünf Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 mussten Mieter im Median 12,20 Euro pro Quadratmeter zahlen. Aktuell liegt der Quadratmeterpreis über alle Wohnungstypen und Baujahre hinweg bei 12,80 Euro. Und das, obwohl bis Ende März dieses Jahres für Bestandswohnungen der Mietendeckel galt. Nach dem Aus des Gesetzes kam es bereits jetzt zu Nachholeffekten, die sich wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten fortsetzen werden.
Die größten Steigerungen der Analyse gibt es allerdings im Speckgürtel Berlins. Am größten ist das Plus im Landkreis Oder-Spree. Südöstlich von Berlin müssen Mieter 17 Prozent mehr zahlen als noch vor einem Jahr. Die mittlere Angebotsmiete beträgt derzeit 9,00 Euro pro Quadratmeter. 2020 waren es noch 7,70 Euro. Auch im Nordosten Berlins sind die Mieten gestiegen. Im Landkreis Barnim klettern die Preise um 13 Prozent auf 8,00 Euro pro Quadratmeter – der zweitgrößte Anstieg aller ostdeutschen Kreise. Auch in den umliegenden Landkreisen Oberhavel (plus neun Prozent), Potsdam-Mittelmark (plus sechs Prozent) und Dahme-Spreewald (plus fünf Prozent) verteuern sich die Angebotsmieten, sodass sie inzwischen über der Zehn-Euro-Marke liegen. Dahme-Spreewald reicht mit Medianpreisen von 11,60 Euro fast an das Berliner Niveau heran.
Dass im Berliner Umland die Preise so stark ansteigen, könne mit der durch die Corona-Pandemie veränderten Nachfrage zusammenhängen. Dank Homeoffice ziehe es immer mehr Menschen aus den Städten heraus. Neben dem Berliner Speckgürtel seien auch die beiden größten sächsischen Städte weiterhin im Kommen. Sowohl in Dresden als auch in Leipzig steigen die Mieten um drei Prozent, wobei Dresden mit 7,90 Euro pro Quadratmeter etwas teurer als Leipzig mit 7,20 Euro ist. In beiden Städten hat sich in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Wohnraum stetig erhöht – Leipzig ist seit 2011 um rund 90.000 Einwohner gewachsen, Dresden um knapp 40.000.
Dies könnte auch in Zukunft zu weiter steigenden Mieten führen. Teuer ist Wohnen bereits in den thüringischen Großstädten. In Jena (plus fünf Prozent) liegt die Medianmiete aktuell bei 9,70 Euro, in Weimar (plus acht Prozent) bei 8,10 Euro pro Quadratmeter. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Immowelt
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