München ist Sieger im HWWI/Berenberg- Städteranking 2015
Bereits zum vierten Mal haben das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut HWWI und die Privatbank Berenberg die 30 größten Städte Deutschlands auf ihre Zukunftsfähigkeit untersucht. Der stets Zweitplatzierte München löst 2015 Dauersieger Frankfurt ab, der auf Platz vier rutscht. Berlin setzt seine Aufholjagd der vergangenen Jahre fort und schiebt sich auf den zweiten Platz. Aufsteiger Leipzig holt als einzige ostdeutsche Stadt weiter auf und klettert von Platz zwölf auf Platz drei.
Untersucht wurden die Städte hinsichtlich ihrer gegenwärtigen ökonomischen Leistungsfähigkeit, ihrer zukünftigen demografischen Entwicklungstendenzen sowie wesentlicher Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit (Trend-, Demografie-, und Standortindex). Dabei beeinflussen sich ökonomische und demografische Entwicklungen sowie Standortfaktoren gegenseitig. So bilden Städte an ihren Hochschulen hochqualifizierte Arbeitskräfte aus, auf die Unternehmen wissensintensiver Branchen angewiesen sind. Ansiedlungen solcher Unternehmen führen dann zum Zuzug weiterer gut ausgebildeter Fachkräfte. „Da hochqualifizierte Arbeitskräfte zum entscheidenden Engpassfaktor im Kampf um die Ansiedlung wissensintensiver Unternehmen werden können, ist die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt zunehmend davon abhängig, wie sich Städte bei dieser Beschäftigtengruppe gegenüber der Konkurrenz positionieren“, sagt HWWI-Direktor Prof. Dr. Henning Vöpel.
Berlin setzte seine Aufholjagd der vergangenen Jahre fort. Nach Rang 24 in 2008, Rang acht in 2010 und Rang fünf in 2013 konnte sich die Hauptstadt dieses Jahr auf Platz zwei schieben. Ursachen sind weiterhin die hohe Dynamik in der Bevölkerungs- und Erwerbstätigenentwicklung Mit einem Plus von 7,3 Prozent (2008 bis 2012) bei der Erwerbstätigkeit steht die Metropole an der Spree hier an der Spitze aller 30 Städte. „Der Wachstumsmotor Berlin läuft. Gute Standortfaktoren, insbesondere die Internationalität und Erreichbarkeit, tragen zur Entwicklung bei. Es ist auch in Zukunft damit zu rechnen, dass Berlin sich unter den Top-Städten wiederfinden wird“, sagt Vöpel.
Wie Berlin hat sich auch Leipzig innerhalb weniger Jahre nach vorn gekämpft. Ihren dritten Platz hat die sächsische Stadt vor allem ihrer dynamischen Bevölkerungsentwicklung (4,2 Prozent zwischen 2011 und 2013) sowie ihrer hohen Zuwächse bei Erwerbstätigen (5,92 Prozent) und in der Produktivität zu verdanken. „Ostdeutsche Städte wie Leipzig holen weiter auf und haben gute Zukunftsaussichten“, sagt Vöpel. Allein bei den unter 20-Jährigen werden bei der sächsischen Metropole die höchsten Wachstumsraten zwischen 2012 und 2030 prognostiziert (18,9 Prozent). Allerdings müsse Leipzig noch daran arbeiten, sich internationaler aufzustellen und den Ausbildungsstand der Schulabgänger zu verbessern. Am Ende des Feldes nimmt Chemnitz das vierte Mal in Folge die Schlussposition im HWWI/Berenberg-Städteranking ein.
Quelle: Pressemitteilung Berenberg
Die Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg) ist eine Privatbank mit Sitz in Hamburg. Sie ist auf den Geschäftsfeldern Private Banking, Investment Banking, Asset Management und Corporate Banking tätig. Das 1590 gegründete Unternehmen beschäftigt 1.250 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von über 36 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2014)
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI gemeinnützige GmbH) ist ein wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut. Das privat finanzierte Institut wurde 2005 gegründet. (AZ)