Münchener Logistikmarkt startet solide ins Jahr 2020
Im ersten Quartal 2020 konnte der Flächenumsatz am Münchener Markt für Logistik- und Lagerflächen mit 48.000 Quadratmetern den vergleichbaren Vorjahreswert um gut 14 Prozent übertreffen und liegt in etwa auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts (plus ein Prozent). Das ist das Ergebnis einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Mit mehr als 20 registrierten Abschlüssen präsentierte sich der Markt dabei ausgesprochen dynamisch, was ein deutlicher Beleg dafür ist, dass der seit Mitte März bestehende gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Lockdown im Zuge der Corona-Krise noch keine spürbaren Auswirkungen auf das Ergebnis des ersten Quartals hatte. Da der Großteil der geschlossenen Verträge mit einer erheblichen Vorlaufzeit verhandelt wird, ist daher davon auszugehen, dass dies erst zur Jahresmitte der Fall sein wird. Inwiefern einzelne Kennzahlen, wie beispielweise der Flächenumsatz, die gesamtwirtschaftlichen Einbußen auch tatsächlich widerspiegeln werden, wird auch davon abhängen, wie eventuelle kurzfristige Nachfragezuwächse durch einzelne Branchen eine mögliche abwartende Haltung anderer Marktteilnehmer kompensieren“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE.
Auf Produktionsunternehmen entfielen fast zwei Drittel des Flächenumsatzes. Auch die Logistiker präsentieren sich bisher stark und können einige Anmietungen vorweisen. Handelsunternehmen verbuchten einen Umsatzanteil von elf Prozent auf sich.
Die Analyse des Flächenumsatzes nach Größenklassen zeigt, dass kein einziger Abschluss in den Größenklassen über 8.000 Quadratmetern registriert werden. Fast 36.000 Quadratmeter des Gesamtvolumens entfallen dabei auf kleine Deals bis 5.000 Quadratmeter, was einem neuen Rekord für die ersten drei Quartale eines Jahres entspricht. Im Umkehrschluss wurden jedoch auch noch nie zuvor so wenig Flächen in den Kategorien darüber umgesetzt, was den akuten Angebotsengpass in diesen Segmenten widerspiegele.
Die Mieten zeigen sich derweil gegenüber dem vergangenen Jahr unverändert und liegen im Durchschnitt bei 6,10 Euro pro Quadratmeter. Die Höchstmiete von 7,00 Euro pro Quadratmeter wird aufgrund der herausragenden Verkehrsanbindung weiterhin im nördlichen München erzielt.
„In welchem Umfang sich die Corona-Krise letztendlich auf die Entwicklung des Logistikmarkts auswirken wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht seriös quantifizierbar. Während es auf der einen Seite zu erwarten ist, dass Mietgesuche sowie Investitionen von Produktionsunternehmen teilweise verschoben werden, reagieren viele Logistiker und Handelsunternehmen aktuell in Rekordzeit auf die sich durch die Krise ändernden Rahmenbedingungen und suchen nach Möglichkeiten, ihre Lieferketten kurzfristig umzustrukturieren. Es ist daher auch nicht auszuschließen, dass die Bereitschaft, gerade für Mietverträge mit sehr kurzen Laufzeiten, höhere Preise zu zahlen, kurzzeitig steigt. Hierbei dürfte es sich jedoch nicht um einen nachhaltigen Trend handeln, sodass es wahrscheinlicher ist, dass die Mieten insgesamt weitestgehend stabil bleiben“, so Raabe. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.