Münchner Investmentmarkt verfehlt Vorjahresergebnis deutlich
Nach einem ruhigen Jahresauftakt hat der Transaktionsmarkt für gewerbliche Immobilien in München nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International im zweiten Quartal etwas an Fahrt gewonnen. Mit einem Anlagevolumen von 2,2 Milliarden Euro wurde das Vorjahresergebnis von 3,7 Milliarden Euro aber deutlich verfehlt. Dennoch liegt das Ergebnis über dem langjährigen Mittel von 1,8 Milliarden Euro. „Viele Eigentümer sehen bei den Renditen die Spitze erreicht und nutzen die weiterhin anhaltenden guten Marktbedingungen dazu, Immobilien zu verkaufen. In den vergangenen drei Monaten wurden zahlreiche Verkaufsvorbereitungen eingeleitet“, stellt Béla Tarcsay, Head of Capital Markets München bei Colliers International, fest. „Diese werden sich zum Teil noch in den Transaktionsvolumina in der zweiten Jahreshälfte materialisieren“, ergänzt er.
Büroimmobilien waren auch im ersten Halbjahr 2019 die beliebteste Assetklasse. So flossen mehr als 1,5 Milliarden Euro in Bürogebäude, es folgen Hotels und Serviced Apartments mit insgesamt rund 180 Millionen Euro sowie knapp dahinter Industrie- und Logistikimmobilien mit 175 Millionen Euro.
In den ersten zwei Quartalen kamen 48 Prozent des Kapitals von ausländischen Investoren, und damit in etwa so viel wie im Vorjahreszeitraum. Internationale Anleger konzentrieren sich in erster Linie auf großvolumige Produkte in Core-Lage oder renditeträchtige Immobilien mit absehbarer Aufwertungsmöglichkeit. Neben Kapital aus dem angelsächsischen Raum spielte auch asiatisches Kapital mit einem Marktanteil von jeweils rund neun Prozent weiterhin eine tragende Rolle.
Die Renditen für Bürogebäude sanken zur Jahresmitte erstmals unter die Marke von drei Prozent. Mit 2,90 Prozent ist München damit weiterhin der teuerste Bürostandort in Deutschland. Auch in Lagen abseits des Zentrums ging es mit den Renditen weiter nach unten. In Bürolagen außerhalb des Zentrums werden in der Spitze 3,50 Prozent erzielt, im Umland für Top-Immobilien 4,50 Prozent. Für den weiteren Jahresverlauf ist mit einer Seitwärtsbewegung der Renditen zu rechnen.
Der Münchner Investmentmarkt zeigt sich laut Colliers bislang wenig beeindruckt von der sich abzeichnenden konjunkturellen Delle. Zahlreiche Produkte kommen auf den Markt, und neue Investoren suchen weiterhin den Markteintritt. Im zweiten Halbjahr kündigen sich zudem weitere Forward-Sales an, die den Markt zusätzlich befeuern dürften. „Die Mietpreissteigerungen werden die Kapitalwerte insbesondere bei Neubauten weiter erhöhen, wenngleich die niedrigen Renditen in vielen Fällen den limitierenden Faktor bilden und den Käuferkreis in manchen Transaktionen spürbar einschränken. Wir gehen jedoch davon aus, dass die erwartete lebhafte zweite Jahreshälfte dem Münchner Markt bis Ende Dezember ein Gesamtvolumen von bis zu 6 Milliarden Euro bescheren könnte, sofern die großen Transaktionen bis Jahresfrist abgeschlossen werden können“, so Tarcsay abschließend. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden.