Münchner Umland: Hohe Nachfrage treibt Preisniveau
Das Marktforschungsinstitut des IVD Süd hat am 27. Juni 2022 den traditionellen Regional-Report für den Wohnimmobilienmarkt im Münchner Umland vorgelegt und die Marktlage in den Landkreisen Freising, Erding, Ebersberg, München, Starnberg, Fürstenfeldbruck, Dachau und Bad Tölz-Wolfratshausen analysiert.
„Die Region München erfreut sich auch im Frühjahr 2022 großer Beliebtheit - die Nachfrage am Wohnimmobilienmarkt ist ungebrochen hoch, das Preisniveau zeigt weiterhin nach oben,“ sagt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Vor dem Hintergrund stetig steigender Baukosten, einer schwachen Konjunktur sowie zuletzt auch eines schnell wachsenden Zinsniveaus bei Immobiliendarlehen steht der Markt durchaus vor einer Trendwende: Die Zeiten steil steigender Kaufpreise könnten bald für eine gewisse Zeit vorüber sein. In den aktuellen Krisenzeiten wirken mehrere gegenteilige Faktoren zusammen. Zwar könnte der Zinsanstieg und die Auswirkungen des Ukrainekrieges mit den verhängten und geplanten Sanktionen auf den Immobilienmarkt einen dämpfenden Effekt haben, aber auch angesichts dieser Unsicherheiten private wie auch institutionelle Investoren verstärkt dazu zu bewegen, Geld im sicheren Hafen einer Immobilienanlage unterzuzubringen.“
Im Frühjahr 2022 zeichnet sich der Kaufmarkt in den Kreisstädten des Münchner Umlands weiterhin durch ein spürbar ansteigendes Preisniveau aus. In Starnberg, der mit Abstand teuersten Kreisstadt, müssen Käufer für ein freistehendes Einfamilienhaus im Schnitt 2,0 Millionen Euro bezahlen. In der Landeshauptstadt München liegt der durchschnittliche Kaufpreis für eine entsprechende Immobilie im Frühjahr 2022 demgegenüber bei 2,2 Millionen Euro. Unter den übrigen untersuchten Kreisstädten steht aktuell lediglich Fürstenfeldbruck mit 971.000 Euro je Objekt knapp unter der Ein-Millionen-Euro-Marke. Im Halbjahresvergleich gegenüber Herbst 2021 liegen die Preisanstiege in den Kreisstädten des Münchner Umlands zwischen plus 2,3 Prozent in Erding und plus 8,6 Prozent in Freising.
Der durchschnittliche Kaufpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung liegt im Frühjahr 2022 in allen Kreisstädten des Münchner Umlands jenseits der Marke von 5.000 Euro pro Quadratmeter. In Starnberg müssen Käufer in diesem Marktsegment im Schnitt sogar 6.600 Euro pro Quadratmeter aufbringen, in der Landeshauptstadt München beträgt der durchschnittliche Kaufpreis 9.500 Euro pro Quadratmeter. Gegenüber Herbst 2021 liegen die Preiszuwächse in den Kreisstädten zwischen plus 1,7 Prozent in Starnberg und plus14,6 Prozent in Freising. Dort hat das Preisniveau im Halbjahresvergleich, von einem vergleichsweise günstigen Basisniveau ausgehend, am deutlichsten zugelegt.
Für gewöhnlich etwas verhaltener ist die Entwicklung am Mietmarkt. Im Schnitt liegt die Quadratmetermiete im Frühjahr 2022 zwischen 13,10 Euro in Ebersberg und 14,50 Euro in Dachau. Die Kreisstadt Starnberg nimmt mit ihrem exklusiven Charakter auch im Mietsegment eine Sonderrolle ein, dort werden mit durchschnittlich 17,90 Euro pro Quadratmeter nur geringfügig günstigere Mieten als in München (18,30 Euro pro Quadratmeter) aufgerufen. Gegenüber Herbst 2021 ist das Preisniveau für Mietwohnungen aus dem Bestand konstant bis moderat ansteigend. (DFPA/mb1)
Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft.