Multi-Asset-Strategien erfreuen sich einer hohen Nachfrage
Lange Zeit als Auslaufmodell verschrien, erleben Multi-Asset-Strategien derzeit eine wahre Renaissance. Das stellt der Vermögensverwalter Lazard Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar fest. Allerdings gelingt es keineswegs allen Multi-Asset-Strategien, Krisen und Unsicherheiten am Kapitalmarkt zu umschiffen.
Dass die Renditen am Rentenmarkt wieder attraktive Niveaus erreicht haben, hat das Interesse an Multi-Asset-Strategien beflügelt. „Aktien sind damit für Anleger nicht mehr länger die einzige Ertragsoption“, sagt Investmentstrategin Desiree Sauer von Lazard Asset Management.
„Der größte Vorteil einer Multi-Asset-Strategie ist tatsächlich die Diversifizierung“, meint Werner Krämer, Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Management. Multi-Asset-Strategien würden in der Regel mehr als zwei Assetklassen im Portfolio berücksichtigen und die einzelnen Assetklassen würden zudem regional oder über Risikofaktoren diversifiziert. „Wenn ein Portfoliomanager mehrere Assets oder Assetklassen mischt, die untereinander eine Korrelation deutlich unter 1 haben, sinkt durch die Mischung das Risiko des Investments, ohne dass der Investor Ertrag aufgeben müsse“, erklärt Krämer.
Mit einer breiten Streuung über Assetklassen, Regionen, Währungen und Segmente könne der Manager einer Multi-Asset-Strategie so viele Risikoprämien wie möglich vereinnahmen. Gerade in unruhigen Zeiten gelten Multi-Asset-Strategien aus Sicht des Ökonomen deshalb zurecht als besonders sicher.
Trotz der Vielfalt an Möglichkeiten sollten sich Multi-Asset-Manager aus Sicht Krämers dennoch auf die Assetklassen konzentrieren, die sie wirklich beherrschen. Eine übertriebene Streuung in eine Vielzahl von dem Manager selbst fremden Assetklassen könne nämlich Komplexität und Intransparenz mit unerwünschten Nebeneffekten erzeugen.
Ein besonderes Problem für Multi-Asset-Strategien sei, dass die Vorteile der Diversifikation häufig dann schwinden, wenn man sie am dringendsten brauche. In Finanzmarktkrisen könnten die Korrelationen zwischen praktisch allen Assetklassen gegen eins laufen. „Für solche Fälle kann man im Grunde nur damit vorsorgen, dass man stets gewisse ,risikolose‘ Assets wie die Staatsanleihen ausgewählter Länder im Portfolio hält“, erklärt Krämer.
Anleger könnten mit Multi-Asset-Strategien verschiedene Ziele verfolgen, wobei es häufig darum gehe, aktienähnliche Erträge mit deutlich reduzierter Volatilität zu erwirtschaften. Entsprechend unterschiedlich seien die angebotenen Multi-Asset-Strategien. Sie hätten jedoch gemeinsam, dass sie grundsätzlich risikoarm seien, aber eine Brücke zu risikobehafteten Anlagen suchen würden, bei deutlich geringerem Risiko. „Angesichts weiter steigender Zinsen und einer großen Unsicherheit an den Märkten kann es durchaus sinnvoll sein, über Multi-Asset-Strategien nachzudenken“, resümiert Sauer. (DFPA/TH1)
Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten ein Kundenvermögen in Höhe von rund 211,4 Milliarden Euro (Stand: 28. Februar 2023).