"Mumm kompakt": Deutschland verfängt sich in einer Stagnation

Das Statistische Bundesamt bestätigte die anhaltend schwache Wachstumsdynamik der deutschen Volkswirtschaft auch für das zweite Quartal. Das BIP ging um 0,1 Prozent1 zurück und setzt die Anfang 2022 begonnene Reihe, der um die Nulllinie oszillierenden Quartalswachstumsraten, fort. So heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.

Allerdings schwächelt die Wachstumsdynamik bereits seit 2018: Während die exportorientierte deutsche Wirtschaft in den Jahrzehnten der Globalisierung von nahezu freiem Kapital- und Warenverkehr sowie reibungslos funktionierenden Lieferketten profitierte, leide sie aktuell unter zunehmenden Handelsrestriktionen und geopolitischen Eskalationen.

Hinzu kommen laut Mumm standortspezifische Herausforderungen wie der Arbeitskräftemangel, die hohen Energiepreise und fehlende Unterstützung der notwendigen Transformation von Geschäftsmodellen durch Politik und Verwaltung. Kurzfristig sei kein Ende der Distresse in Sicht. Im Gegenteil signalisierten die anhaltend krisenhafte Stimmung im Unternehmenssektor – wie das erneut gesunkene ifo-Geschäftsklima verdeutlicht – und die fehlende Konsumbereitschaft der Verbraucher – gemäß schwach ausgefallenem GfK-Konsumklima, dass jeglicher positiver Impuls fehlt. Vor diesem Hintergrund und angesichts der seit Monaten steigenden Insolvenzanträge könnte der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht ebenfalls enttäuschen und eine erneut höhere Arbeitslosigkeit anzeigen.

Negativ-Spirale droht

Damit drohe eine Negativ-Spirale: Angesichts der fehlenden Impulse – durch die schwache Nachfrage nach Exportgütern – liegt die Hoffnung einer konjunktureller Stabilisierung einzig auf dem privaten Konsum. Wenn jedoch die Arbeitslosigkeit steigt und Konjunktur- sowie Einkommensaussichten vage bleiben, werde gespart anstatt zu konsumieren. Immerhin dürfte die schwache wirtschaftliche Entwicklung dazu beitragen, dass die Inflation im August weiter gesunken ist. Die Schnellschätzungen werden ebenfalls in dieser Woche bekannt gegeben und dürften sich (sowohl für Deutschland als auch die Eurozone) dem Ziel der EZB von zwei Prozent annähern. Damit stehe einer weiteren Leitzinssenkung der EZB Mitte September nichts mehr im Wege.

Fazit: Zwar helfen sinkende Zinsen der Wirtschaft, doch brauche es weiterer Impulse, um die Investitionsbereitschaft zu erhöhen. Die Zeit sei reif für eine gemeinsame Wachstumsinitiative von Seiten der Politik und Wirtschaft. Um den Standort Deutschland wieder zukunftsfähig aufzustellen, sollte der Fokus auf der Ertüchtigung wichtiger Infrastruktur, auf Energie, Sicherheit und Digitalisierung sowie einer Anpassung des Exportportfolios liegen. (DFPA/mb1)

Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen gehört seit dem Jahr 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna.

www.donner-reuschel.de

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