"Mumm kompakt": Notenbanken im Blickpunkt: wird es noch expansiver?
Nachdem die Bank of Japan (BoJ) ankündigte, Staatsanleihen künftig unbegrenzt kaufen zu können und verstärkt Unternehmensanleihen zu erwerben, stehen in den kommenden Tagen die US-Notenbank Fed sowie die Europäische Zentralbank (EZB) im Fokus. Anders als die Fed - die in den vergangenen Wochen einige zusätzliche Unterstützungspakete, unter anderem zum Ankauf von Unternehmensanleihen unterhalb des Investment-Grade-Ratings von BBB aufgesetzt hatte – hielt sich die EZB zuletzt zurück. Es ist daher wahrscheinlich, dass EZB-Präsidentin Lagarde ebenfalls eine Erhöhung des laufenden Pandemic Emergency Purchase Programs (PEPP) ankündigt, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Die aktuellen April-Verbraucherpreisdaten für Deutschland (voraussichtlich plus 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), einige weitere Eurostaaten und die gesamte Eurozone (plus 0,1 Prozent erwartet) stehen dem laut Mumm nicht entgegen, da das EZB-Inflationsziel von nahe zwei Prozent in weiter Ferne liege. Der erneute Ölpreisverfall und der heftige globale Konjunktureinbruch wirkten gerade eher deflationär. Untermauert werde dieser Trend von den anstehenden Arbeitsmarktdaten, die keinerlei lohninduzierten Inflationsdruck suggerierten. In Deutschland werde mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,2 Prozent gerechnet, in der Eurozone auf 7,7 Prozent. Deutlich drastischer sei es weiterhin in den USA, wo die Zahl neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in dieser Woche um drei bis vier Millionen ansteigen dürfte. (DFPA/mb1)
Quelle: Donner & Reuschel „Mumm kompakt“
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.