"Mumm kompakt": Warum Anleger neben der EZB auch China im Blick haben sollten

In den USA und der Eurozone sind die wirtschaftlichen und geldpolitischen Rahmenbedingungen recht eindeutig. So ist angesichts der anhaltend schwachen Konjunkturdynamik in der Eurozone und der zuletzt stärker als erwartet gesunkenen Inflation in dieser Woche mit einer weiteren Senkung des Einlagenzinses um 0,25 Prozentpunkte durch die Europäische Zentralbank (EZB) zu rechnen. So heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.

Allerdings dürfte die EZB weiterhin auf bestehende Inflationsgefahren hinweisen und bei ihrem datenabhängigen Vorgehen bleiben. Das bedeute, sie wird wohl keinen vorab definierten Zinssenkungspfad kommunizieren. Die US-Konjunktur hingegen bleibe vorerst weiter robust, wie die Daten zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen im September unterstreichen sollten, die in dieser Woche veröffentlicht werden. Da sich auch der NAHB-Immobilienmarktindex stabilisieren dürfte, könnten die Markterwartungen einer weiteren Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed Anfang November ins Wanken geraten. Klar bleibe aber, dass in den USA der zinspolitische Gipfel überschritten wurde und der weitere Zinspfad nach unten führt.

Aus Sicht der deutschen Wirtschaft seien hingegen besonders die Entwicklungen in China relevant. Denn die dortige Wachstumsdynamik bleibe weiterhin zu schwach, um das Ziel der Regierung von fünf Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr zu erreichen. Konkret habe die chinesische Führung folgende Punkte angekündigt: Nach der Senkung von Leitzinsen und der Erleichterung von Eigenkapitalanforderungen für Banken, sowie einzelner Maßnahmen zur Stabilisierung der Aktienmärkte Anfang Oktober, folgte am Wochenende die Ankündigung von weiteren Stützungsmaßnahmen für den Immobiliensektor, der seit Jahren unter fallenden Preisen leidet. Zudem werde es chinesischen Regionalregierungen erleichtert, die Wirtschaft fiskalisch zu stabilisieren.

Unklar bleibe allerdings das gesamte Ausmaß der fiskalischen Maßnahmen. Zudem fehle bisher der Fokus auf den seit dem Beginn der Corona-Krise deutlich zurückhaltenden privaten Konsum. Da die chinesische Regierung das Ziel habe, weniger vom Export abhängig zu sein, wäre eine Stärkung des Wachstums der Binnenwirtschaft wichtig. Die Septemberinflation untermauerte mit nur 0,4 Prozent erneut die Gefahr einer Deflation, also andauernd sinkender Preisniveaus, die die Wirtschaftsdynamik noch weitere abwürgen würden. Die Erzeugerpreise fielen im Vorjahresvergleich um 2,8 Prozent und rangieren seit November 2022 sogar im negativen Bereich. Entsprechend dürften auch die am Ende dieser Woche präsentierten Daten zur Industrieproduktion, den Einzelhandelsumsätzen und den Anlageinvestitionen im September schwach ausfallen. Es sei also mit weiteren geld- und fiskalpolitischen Ankündigungen aus China zu rechnen. Dies dürfte zumindest teilweise auch der chronisch schwachen deutschen Konjunktur helfen. (DFPA/mb1)

Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen gehört seit dem Jahr 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna.

www.donner-reuschel.de

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