Nachfrage nach Büroflächen europaweit höher als das Angebot
Der Büroflächenumsatz in Europa summierte sich im ersten Quartal 2016 auf insgesamt 1,75 Millionen Quadratmeter und liegt damit annähernd auf Vorjahresniveau. Geringe Neubautätigkeit bei gleichzeitig hohem Flächenumsatz haben in den meisten Städten das Angebot zum Erliegen gebracht. Lediglich Warschau (plus 180 Basispunkte), Kopenhagen (plus 20 Basispunkte) und London-West End (plus zehn Basispunkte) verzeichneten einen Anstieg des Flächenangebots gegenüber dem ersten Quartal 2015. Dies geht aus dem aktuellen „European Offices Market Report“ des Immobiliendienstleisters Savills hervor.
Durch einen Rückgang des Flächenfertigstellungsvolumens um 16 Prozent in 2015 bei gleichzeitig dynamischer Vermietungstätigkeit in den vergangenen zwölf Monaten ging der verfügbare Flächenbestand drastisch zurück. Auf Basis der aktuellen Projektentwicklungspipeline wird bis Jahresende ein Büroflächenzuwachs von 22 Prozent beziehungsweise 2,7 Millionen Quadratmeter prognostiziert. Dieses Volumen entspricht etwa 42 Prozent des durchschnittlichen Fünf-Jahres-Umsatzes in Europa, wird sich jedoch auf die meisten Märkte kaum spürbar auswirken, so Savills. Außer in Warschau und Brüssel sind viele Projekte bereits vorvermietet – in Berlin liegt dieser Anteil bei 63 Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass die Leerstandsraten weiter zurückgehen beziehungsweise stabil bleiben. Die durchschnittliche Leerstandsrate ging von 8,4 Prozent im vierten Quartal 2015 auf 8,1 Prozent im ersten Quartal 2016 zurück und liegt damit auf dem niedrigsten Niveau seit sieben Jahren.
In 92 Prozent der europäischen Märkte wird ein Anstieg der Mieten prognostiziert. Durch den Neubauflächenzuwachs wird der Aufwärtsdruck auf die Spitzenmieten nachlassen. Nach einem Plus von drei Prozent im Vorjahreszeitraum stiegen die Spitzenmieten in CBD-Lagen im ersten Quartal 2016 um durchschnittlich 4,9 Prozent.
Auch in Lagen außerhalb des Central-Business-District (CBD) zogen die Spitzenmieten an. Allerdings fiel der Anstieg mit durchschnittlich 2,9 Prozent geringer aus als in CBD-Lagen und ebenso geringer als im Vorjahr. Savills zufolge überrascht diese Entwicklung etwas angesichts der Nachfrage nach City-Lagen. Für B-Lagen gibt es jedoch kaum Beweggründe, so dass die Nutzer nicht bereit sind, dort hohe Mieten zu zahlen. Lydia Brissy, Director European Research bei Savills, merkt an: „Trotz des für 2016 erwarteten hohen Flächenfertigstellungsvolumens gehen wir davon aus, dass die durchschnittlichen Leerstandsraten in 71 Prozent der in unserer Analyse beleuchteten europäischen Märkte zurückgehen oder stabil bleiben werden. Der geplante Neubauflächenzuwachs wird aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage zügig absorbiert sein. Das für 2017 projektierte Büroflächenfertigstellungsvolumen liegt neun Prozent unter dem Niveau von 2016, so dass die Angebotsknappheit auf absehbare Zeit anhalten wird.“
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)