Natixis IM: „Auswirkungen des Kriegs auf die europäische Wirtschaft überschaubar“
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht in die vierte Woche. Mabrouk Chetouane, Head of Global Strategy beim Asset Manager Natixis Investment Managers (Natixis IM), erwartet bisher keine dramatischen Folgen für die europäische Wirtschaft.
In seinen aktuellen „Perspectives“ schreibt Chetouane, dass Russland mit Blick auf den Welthandel nicht groß genug ist, um das globale Wachstum zum Entgleisen zu bringen. Die Auswirkungen des Krieges werden aber dennoch zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Europa führen. Für einige Volkswirtschaften könnte es zudem zu ernsten Problemen bei der Ernährungssicherheit kommen, meint der Experte.
„Kurzfristig erwarten wir eine Verlangsamung des globalen Wachstums, insbesondere in Europa, wo der Stagflationsdruck infolge des negativen Angebotsschocks bei Rohstoffen, des Kaufkraftverlusts der Haushalte und der möglichen Aufschiebung der privaten Ausgaben zugenommen hat. Obwohl die Rezessionsrisiken nach oben tendieren, halten wir diese Befürchtungen zumindest kurzfristig für unbegründet und gehen davon aus, dass das globale Wachstum für den größten Teil des Jahres 2022 über seinem langfristigen Potenzial liegen wird. In der Tat sehen unsere neu erstellten Prognosen das reale BIP-Wachstum der Eurozone bis 2022 bei 3,0 Prozent. Diese Schätzung weicht um 0,4 Prozentpunkte von der im Januar 2022 ab.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass alle Prognosen derzeit mit Vorsicht zu betrachten sind, da die Situation nach wie vor sehr unbeständig und das Spektrum der möglichen Szenarien groß ist“, so Chetouane abschließend. (DFPA/JF1)
Natixis Investment Managers (Natixis IM), die Asset-Management-Gesellschaft der Investmentbank der französischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken Natixis, verwaltet Vermögen in Höhe von 1,245 Billionen Euro. (Stand: 31. Dezember 2021)