Natixis IM Studie: Fondsselektoren erwarten schwieriges Marktumfeld, aber höhere Renditen
Weltweit blicken professionelle Fondsselektoren sorgenvoll auf das vor ihnen liegende Jahr. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage von Natixis Investment Managers unter professionellen Fondsselektoren. Befragt wurden 436 Investmentprofis, unter anderem von Privatbanken, Vermögensverwaltern, Dachfonds, Family Offices und Maklern. Die an der Umfrage beteiligten Häuser verwalten ein Kundenvermögen von insgesamt 12,6 Billionen US-Dollar.
Laut der Studie bestimmen die andauernde Covid-Pandemie, Inflationssorgen sowie die einsetzende Zinswende den Einstieg in das Investmentjahr 2022. Trotz der sorgenvollen Aussichten steigen die langfristigen Renditeerwartungen von 7,1 Prozent im Jahr 2021 auf 7,8 Prozent im Jahr 2022.
Insgesamt planen die befragten Fondsselektoren in diesem Jahr keine dramatischen Veränderungen in ihren Portfolios, so die Studie. Vielmehr stehen taktische Positionierungen im Vordergrund. Angesichts der einsetzenden Zinswende steht die Suche nach Ersatzprodukten guten, laufenden Erträgen ganz oben auf der Agenda. Die Fondsselektoren blicken dabei vor allem auf die Private-Asset-Märkte. 45 Prozent gaben an, die Allokation in Infrastruktur erhöhen zu wollen. 35 Prozent wollen dies mit Blick auf Private Debt und 30 Prozent mit Blick auf Immobilien tun. Insgesamt stehen vor allem Zinspapiere auf dem Prüfstand. 39 Prozent der befragten Fondsselektoren sagten, dass sie ihre Allokationen in zinssensitiven Staats- und Länderanleihen verringern wollen. Sogenannte „Green Bonds“ befinden sich allerdings weiter im Aufwind. Die Hälfte aller Befragten gab an, diesen Bereich 2022 weiter ausbauen zu wollen.
Was die Branchenallokation angeht, so gehen 54 Prozent der Fondsselektoren davon aus, dass der Energiesektor in diesem Jahr outperformen wird. Ähnliches gilt für Finanzwerte (51 Prozent) und den Gesundheitssektor (47 Prozent). 43 Prozent erwarten, dass der Technologiesektor sich 2022 nach wie vor besser entwickeln wird. 65 Prozent der Befragten erwarten zumindest ein weiter anhaltendes Wachstum.
Nach Einschätzung der Fondsselktoren dürfte 2022 ein Jahr für Value-Aktien werden. 63,5 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass dieser Investmentstil gegenüber Growth-Aktien outperformen wird. Mit großer Mehrheit (75,2 Prozent) erwarten die Investmentprofis zudem, dass sich mit aktiven Strategien der Markt in diesem Jahr schlagen lässt.
Zwei Drittel der Befragten (76 Prozent) sind bereits aktiv in ESG-Strategien investiert. Dieser Anteil könnte in den kommenden Monaten ansteigen. 54 Prozent sind der Meinung, dass der Wunsch, Einfluss auf soziale und ökologische Belange zu nehmen, die Nachfrage nach ESG-Investitionen weiter antreiben dürfte. Ein weiterer Grund dürfte auch darin liegen, dass viele Investmentprofis sich eine Mehrrendite von ESG-Strategien versprechen – ESG steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). 63 Prozent erwarten, mit ESG-Strategien Alpha generieren zu können. (DFPA/JF1)
Natixis Investment Managers (Natixis IM), die Asset-Management-Gesellschaft der Investmentbank der französischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken Natixis, verwaltet Vermögen in Höhe von 1,199 Billionen Euro. (Stand: 30 Juni 2021)