Natixis IM-Tochter DNCA zur Outperformance europäischer Aktien
Laut Thomas Planell, Portfoliomanager bei der Investmentgesellschaft DNCA, Tochter des Asset Managers Natixis Investment Management (Natixis IM), stützt der Bewertungsunterschied von 30 Prozent zu US-Aktien (S&P) einen weiteren Auftrieb von europäischen Aktien.
Nach Abflüssen von 83 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr, ist Europa nun zurück in den Allokationen der Asset Manager: Mit 3,4 Milliarden US-Dollar, die in europäische Aktien investiert wurden, war die vergangene Woche die produktivste Woche seit Beginn des Ukrainekriegs. Das veranlasst Portfoliomanager Planell zu der Frage, ob die europäischen Aktienmärkte in eine strukturelle Phase der Outperformance eintreten könnten, oder ob die stärkste Outperformance der europäischen Indizes gegenüber den US-Aktien seit 2008 nur dem milden Wetter (und entsprechend sinkenden Energiepreise) geschuldet sei. Eine gewisse Wachsamkeit hält er weiterhin für angebracht, sieht aber auch abseits der Temperaturen einige Faktoren, die die starke Entwicklung europäischer Aktien rechtfertigen.
Planell: „Angesichts einer positiveren Marktstimmung, eines Anstiegs der Aktien um zwölf Prozent seit Jahresbeginn und einer Bewertung, die wieder über dem historischen Durchschnitt liegt (12,9x der Gewinne der nächsten zwölf Monate für den Eurostoxx 50), stellt sich die Frage, ob die Gewinnerwartungen für 2023 zu zaghaft sind, oder ob man doch vorsichtig bleiben sollte?“
Die Ergebnisse des vierten Quartals werden laut Planell ex-post nur einen begrenzten Ausblick auf die Zukunft bieten. Bei den zwölf Prozent der Unternehmen im Stoxx Europe 600, die ihre Ergebnisse für das vierte Quartal bereits veröffentlicht haben, seien die Gewinne je Aktie jedoch im Allgemeinen schwächer als erwartet: Sie liegen im Durchschnitt acht Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Die positive Börsenreaktion einiger zyklischer Werte, deren Ergebnisse weiterhin unter Druck stehen, deuteten jedoch darauf hin, dass die Risikofreude der Anleger aus dem Winterschlaf erwacht. Da die Energiekosten sinken, seien sie weniger zurückhaltend bei der Rückkehr zu europäischen Industrieunternehmen, die von dem historisch niedrigen Euro für Exporte profitieren könnten.
„Ein Bewertungsunterschied von etwa 30 Prozent zu den US-Aktien (S&P), die nur halb so empfindlich auf China reagieren (vier Prozent des Umsatzes gegenüber acht Prozent in Europa), ist eine zusätzliche Unterstützung für europäische Aktien. Da die Nettozuflüsse seit dem Krieg nur eine Woche lang positiv waren, ist weiteres Umschichtungspotenzial vorhanden“, so Planell abschließend. (DFPA/JF1)
Natixis Investment Managers (Natixis IM) ist die Asset-Management-Gesellschaft der Investmentbank der französischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken Natixis.