Natixis zu den möglichen Folgen einer US-Steuerreform

Unabhängig davon, dass es sich um einen ersten Entwurf einer US-Steuerreform handelt, setzt sich der Asset Manager Natixis mit deren denkbaren Auswirkungen für Kapitalanleger auseinander. Der Entwurf sieht eine Reduzierung von bisher sieben auf drei Steuerklassen mit Steuersätzen von zwölf Prozent, 25 Prozent und 35 Prozent vor. Dadurch würde der Steuersatz für Top-Verdiener von derzeit 39,6 Prozent um 4,6 Prozentpunkte reduziert werden. Eine Reduzierung bei den Unternehmenssteuern soll im Wesentlichen durch eine Verringerung beziehungsweise Abschaffung individueller Steuernachlässe finanziert werden.

Aktuell hält Natixis drei Szenarien für denkbar: Ein vollständiges Scheitern der Steuerreform ohne grundlegende Änderungen (Wahrscheinlichkeit 45 Prozent). Zweitens eine Steuerreform im Jahr 2018, die eine moderate Senkung der Einkommen- und Unternehmensbesteuerung und einige ausgleichende Einnahmen mit sich bringt (45 Prozent). Und drittens eine umfangreiche Steuersenkung, die das Haushaltsdefizit in die Höhe treibt und von den Verfechtern der Haushaltsdisziplin letztlich hingenommen wird (zehn Prozent). Aktuell wird erwartet, dass eine Steuerreform das Defizit auf Sicht von zehn Jahren um eine Billion US-Dollar erhöht. Mit Blick auf die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der jeweiligen Szenarios raten die Asset Manager dazu stärker auf die anziehende Weltwirtschaft zu setzen als auf umfangreiche Steuergeschenke.

Mit einem geringeren Steuersatz von 35 Prozent erwartet Natixis moderate Auswirkungen auf die meisten Portfolios. Bei Investments, deren Erträge in höherem Maße von Zinserträgen bestimmt werden, könnte ein größerer Teil der Erträge dem reduzierten Steuersatz unterliegen, doch da die Zinsen momentan niedrig sind, dürfte dieser Effekt ebenfalls gering ausfallen, heißt es. Da eine Änderung der Steuersätze für Kapitalgewinne oder qualifizierte Dividenden zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Debatte steht, würden diese Ertragskomponenten ebenfalls kaum beeinflusst werden.

Darüber hinaus sieht das Konzept auch einen Wegfall von Steuernachlässen vor. Diese sollen zukünftig nur noch für Hypothekenzinsen und Spenden gelten. Momentan könnten einige Investoren gewisse Investmentmanagementgebühren steuerlich geltend machen, sofern sie die entsprechenden Abzüge einzeln ausweisen können. Diese Möglichkeit würde im Rahmen des Reformentwurfs wegfallen. Allerdings dürfte dies für die meisten Anleger keine gravierenden Konsequenzen haben, weil diese Gebühren nur dann steuerlich absetzbar sind, wenn sie zusammen mit sonstigen Abzügen mehr als zwei Prozent des bereinigten Bruttoeinkommens betragen. Was die steuerliche Abgrenzung von Rücklagen für die Altersvorsorge betrifft, so soll diese zwar vorerst erhalten bleiben, abschließend diskutiert ist dieses Thema aber noch nicht, berichtet Natixis.

Die Meinung, dass sich eine Steuerreform positiv auf US-Small-Cap-Titel auswirkt, teilen die Analysten nicht. Ein hoher Prozentsatz der im Russell-2000-Index vertretenen Aktien würde durch eine Senkung der Steuersätze nicht beeinflusst. Rund 30 Prozent der im Index vertretenen Unternehmen weisen aktuell keine Gewinne aus. Zudem setzt sich der Index zu rund zwölf Prozent aus Immobilienfonds (REITs) und Versorgertiteln zusammen. REITs werden als „Durchlaufgesellschaften“ betrachtet und zahlen deshalb keine Steuern. Versorger, insbesondere staatlich regulierte, profitieren im aktuellen Steuersystem bereits von Vergünstigungen, so dass kaum noch Spielraum für weitere Verbesserungen besteht, meint Natixis. Was marktbreite US-Firmen betrifft, könnte eine Steuerreform bei einigen Unternehmen sogar zu einer ansteigenden Ertragsbesteuerung führen.

Die geplante Steuerreform dürfte US-Unternehmen einen Anreiz bieten, im Ausland erwirtschaftete Gewinne in die USA zurückzuführen. Die unmittelbaren Auswirkungen des US-Dollar-Wechselkurses wären dabei wahrscheinlich gering. Grund dafür ist der Umstand, dass ausländische Tochtergesellschaften amerikanischer Firmen bereits viel Liquidität in US-Dollar vorhalten. Deshalb rechnet Natixis nicht damit, dass ein solcher Rückführungstrend in seiner Gesamtheit nennenswerte Auswirkungen haben würde

Quelle: Pressemitteilung Natixis

Natixis Global Asset Management eine internationale Asset-Management-Firma mit Hauptsitzen in Paris und Boston. Der Gesellschaft sind rund 951,7 Milliarden US-Dollar (799,5 Milliarden Euro) zur Verwaltung anvertraut. (TS1)

www.ngam.natixis.com

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