Neubau von Shoppingcentern in Europa sinkt um 23 Prozent
Laut dem „European Shopping Centres Report“ des Immobilienberaters Cushman & Wakefield verringerte sich das Fertigstellungsvolumen von Shoppingcentern in Europa und liegt im Jahr 2017 bei 3,8 Millionen Quadratmetern, was einem Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für die kommenden zwei Jahren rechnet Cushman & Wakefield mit rund 6,6 Millionen Quadratmetern neuer Flächen. Allerdings sei von einem deutlichen Ost-West-Gefälle mit einem geschätzten Rückgang von 21,3 Prozent in Westeuropa und einem Zuwachs von 12,3 Prozent in Mittel- und Osteuropa auszugehen. Damit setze sich der Trend der vergangenen zehn Jahre fort, bei dem Westeuropa in Bezug auf den Flächenzuwachs hinter Mittel- und Osteuropa zurückbleibt.
Mit einem Flächenzuwachs von über 326.000 Quadratmetern war Frankreich im Jahr 2017 der aktivste Markt. Dennoch führten die Marktreife und der bereits hohe Flächenbestand zu einem Rückgang der Neubautätigkeit von 28 Prozent gegenüber 2016. In Großbritannien haben eine schwächere Nachfrage seitens der Einzelhändler außerhalb der 1a-Lagen und das Überangebot an Einzelhandelsflächen zu einer Verringerung der Bautätigkeit um 23 Prozent geführt: 2017 wurden lediglich 120.000 Quadratmeter Shoppingcenterfläche fertiggestellt. Deutschland verzeichnete 2017 einen Rückgang von 82 Prozent. Das restriktive Planungsrecht schränkt den Bau neuer Shoppingcenter auf der grünen Wiese deutlich ein.
In Spanien wirkte sich der Rekord von 82,4 Millionen Touristen im Jahr 2017 positiv auf die Projektentwicklung von Shoppingcentern aus, was wiederum die Nachfrage von Einzelhändlern und Investoren befeuerte. In Bezug auf die Bautätigkeit belegt Spanien in 2017 mit 210.000 Quadratmetern Platz zwei und verfügt über die zweitgrößte Pipeline für die Jahre 2018/19.
Auf Städteebene gehören Helsinki, Paris, Luxemburg (Stadt), Madrid und Marseille zu den Top 5 der westeuropäischen Märkte mit der höchsten Bautätigkeit.
Im Jahr 2017 war Russland das zweitaktivste Land in Bezug auf Projektentwicklungen, obwohl das jährliche Fertigstellungsvolumen von 1,6 Millionen Quadratmetern im Jahr 2016 auf 0,6 Millionen Quadratmeter im Jahr 2017 zurückging. Die Struktur der Pipeline für 2018 zeigt, dass die Projektentwickler ihren Schwerpunkt nun von Großprojekten auf kleine Projektentwicklungen verlagert haben.
Das Angebot an Shoppingcentern in der Türkei verzeichnete im vergangenen Jahr einen Flächenzuwachs von 1,1 Millionen Quadratmetern. Damit war die Türkei das aktivste Land in Bezug auf die Bautätigkeit und trug mit einen Anteil von 47 Prozent zum gesamten Fertigstellungsvolumen in Mittel- und Osteuropa 2017 bei. Die Entwicklungspipeline für 2018/19 umfasst 1,4 Millionen Quadratmeter neue Fläche, davon rund 70 Prozent in Ankara und Istanbul.
In Mitteleuropa ging die Fläche neu eröffneter Shoppingcenter im Jahr 2017 um knapp 20 Prozent zurück. Das sich verbessernde wirtschaftliche Umfeld sorgte für einen Anstieg der Löhne und Gehälter und des Einzelhandelsumsatzes in der Region. Das Interesse internationaler Einzelhändler wurde so aufrechterhalten und trug wesentlich zum Fertigstellungsvolumen in Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei bei.
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. (C&W) ist ein internationales Immobilienberater mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. C&W beschäftigt über 45.000 Mitarbeiter in weltweit über 70 Ländern. (JF1)