Neustart für Staatsanleihen der Frontier Markets

Seit 2020 haben zahlreiche Schwellenländer mit niedrigerem Rating den Zugang zur internationalen Anleihefinanzierung verloren. Für Anleger, die über die nötige Geduld verfügen, ergeben sich durch die Umstrukturierung der Staatsschulden in den betroffenen Ländern jedoch attraktive Möglichkeiten, meinen die Experten vom britischen Vermögensverwalter abrdn.

In den letzten vier Jahren sind zehn Länder in Verzug geraten. Zu den Katalysatoren gehörten Covid-19, der Russland/Ukraine-Konflikt und steigende US-Schatzanleihenrenditen. Auch die ausufernden Haushaltsdefizite und die hohe Verschuldung trieben einige Länder in den Abgrund. Viele waren auf multilaterale Unterstützung angewiesen, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden. Dabei waren einige von ihnen in den letzten Jahren die großen Outperformer unter den Schwellenländern.

Doch die Experten von abrdn sehen aktuell Chancen auf Besserung. So hat Sambia vier Jahre nach dem Ausfall seiner Eurobonds eine Einigung über die Umstrukturierung seiner Schulden erzielt. DIE Geduld hat sich ausgezahlt. Die Anleihen Sambias werden im mittleren 70er-Cent-Bereich gehandelt. Sie wurden nach der Einigung mit den Gläubigern in eine neue Anleihe mit Fälligkeit 2033 und ein bedingtes Instrument mit Fälligkeit 2053 umgewandelt.

Ghana hat bekannt gegeben, dass es eine Grundsatzvereinbarung mit seinen Gläubigern zur Umstrukturierung von Eurobonds in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar erzielt hat, während Sri Lanka nach seinem Zahlungsausfall im Jahr 2022 aktuell angeblich kurz vor einer Einigung mit seinen kommerziellen Gläubigern steht. Die Investoren bereiten sich auch auf Umschuldungsgespräche mit der Ukraine vor, und der Libanon und Venezuela stehen ebenfalls in den Startlöchern. Die Herausforderungen für diese etablierten Schwellenländer sind einzigartig. Die Ukraine befindet sich mitten im Krieg, was wohl der schlechteste Zeitpunkt für eine Umstrukturierung ist. Der Libanon muss seine politische Sackgasse überwinden und einen neuen Präsidenten wählen, bevor er ein Abkommen schließen kann. Das ist unwahrscheinlich, solange der Gaza-Konflikt nicht beendet ist. Ernsthafte Gespräche mit dem Libanon und Venezuela sind frühestens im Jahr 2025 zu erwarten.

Von notleidend bis beeindruckend

Die gestiegene Nachfrage nach ausgefallenen und notleidenden Anleihen ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Wenn ein Land zahlungsunfähig wird, schießen die Kurse in der Regel nach unten. Dies liegt daran, dass viele Anleger, die nicht in der Lage sind, ausgefallene Anleihen zu halten, zum Verkauf gezwungen sind. Auch die Ungewissheit über den zu erwartenden Erlös und die Zeit, die eine Umstrukturierung in Anspruch nehmen könnte, belasten die Anleihekurse kurz nach dem Kreditereignis. Geübte Anleger, die in ausgefallene Anleihen investieren, werden diese Verkäufe jedoch als potenzielle Kaufgelegenheiten betrachten.

Viel hängt vom IWF und China ab

Eine wichtige Erkenntnis aus den Umstrukturierungen in Sambia, Ghana und Sri Lanka ist für die Experten, wie wichtig es ist, einen Platz am Verhandlungstisch zu haben. Ein Engagement aus erster Hand ermöglicht es den Anlegern, sich ein fundierteres Bild von den Investitionen zu machen, anstatt sich auf die häufig irreführenden Marktspekulationen zu verlassen. Die privaten Gläubiger können jedoch nur wenig zur Verbesserung des Prozesses beitragen. Viel wird vom IWF abhängen, dem Pariser Club, China und den Anleiheemittenten abhängen. (DFPA/abg)

abrdn ist ein globaler Asset Manager und verwaltet mit über 700 Mitarbeitern ein Vermögen von rund 423 Milliarden EUR (Stand: 31.12.2023). abrdn Investments Deutschland AG mit Sitz Frankfurt am Main verwaltet mit circa 100 Mitarbeitern 35 Milliarden Euro für institutionelle Investoren sowie für Vertriebspartner im Privatkundenbereich und ist damit einer der größten ausländischen Vermögensverwalter in Deutschland.

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