Notleidende Kredite: "Herkulesaufgabe für die Eurozone"

Die Großbanken in der Eurozone sitzen weiterhin auf notleidenden Krediten im Wert von über einer halben Billion Euro. Vor allem in Italien, Griechenland und Zypern drohen Schieflagen, zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie. Sollen die Banken bis zur Einführung der geplanten Europäischen Einlagensicherung fit gemacht werden, müsste sehr viel Geld für die Sanierung fließen.

In ihrer Analyse betrachten die IW-Finanzexperten die 76 größten, systemrelevanten Banken der Eurozone. Diese halten rund drei Viertel aller notleidenden Kredite in Europa, was einem Volumen von gut 566 Milliarden Euro entspricht. Besonders problematisch: Bei mehr als zehn Prozent der Großbanken ist jeweils über ein Viertel ihres Kreditvolumens ausfallgefährdet. Bei diesen Banken ist das Risiko einer Schieflage besonders hoch - mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaft.

Die Banken in den ehemaligen Krisenstaaten hätten zwar im vergangenen Jahr große Fortschritte erzielt, doch halten italienische Großbanken immer noch notleidende Kredite im Wert von 189 Milliarden Euro. In Spanien sind es rund 100 Milliarden Euro. Im Fall einer erneuten Krise könnten die faulen Kredite vor allem Griechenland, Italien und Zypern vor große Probleme stellen: In Griechenland und Zypern sind jeweils mehr als ein Viertel aller Kredite notleidend, in Italien gilt Ähnliches für drei der dreizehn untersuchten Großbanken.

„Schon die Insolvenz von zwei oder drei Großbanken könnte den Finanzsektor der Eurozone destabilisieren“, warnt Markus Demary, Finanzmarktexperte des IW. Würde man versuchen, die notleidenden Kredite bis zur geplanten Einführung der Europäischen Einlagensicherung im Jahr 2024 abzuschreiben, so müssten die Gläubiger und die Staaten jährlich Milliardensummen in die Hand nehmen: Um größere Umverteilungen zwischen den Staaten zu verhindern, müsste der Anteil der faulen Kredite bis dahin bei allen Banken auf rund drei Prozent ihres Kreditvolumens gesenkt werden. In einem solchen Szenario müssten jedoch in der gesamten Eurozone rund 345 Milliarden Euro in die Rekapitalisierung gehen, zeigt das IW. Für Staaten wie Zypern oder Griechenland wäre dies allerdings nicht zu bewältigen.

Quelle: Pressemitteilung IW Köln

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel, ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (TH1)

www.iwkoeln.de

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