Oddo BHF sieht günstiges Umfeld für Investitionen in Venture Capital
Seit mehr als 50 Jahren gehört Venture Capital weltweit zu den wichtigsten Formen der Finanzierung von Innovationen. Die so finanzierten Start-ups haben nach Überzeugung der deutsch-französischen Finanzgruppe Oddo BHF zu einer tiefgreifenden Veränderung der Wirtschaftslandschaft beigetragen.
„Viele der heutigen Technologieunternehmen aus Bereichen wie autonomes Fahren, künstliche Intelligenz, Blockchain und neue Arbeitsformen wurden mit Venture Capital finanziert und dadurch in ihrer Entwicklung gefördert“, sagt Richard Clarke-Jervoise, Managing Director bei ODDO BHF Private Equity.So hätten sieben der zehn größten Unternehmen des S&P 500 beispielsweise eine Finanzierung über Risikokapital erhalten.
Und für Investoren scheint das Umfeld für Investitionen in Venture Capital derzeit günstig, wie es in einem aktuellen Marktkommentar von ODDO BHF unter Verweis auf das wachsende Universum an nicht börsennotierten Unternehmen und attraktive Bewertungen heißt. „Früher musste ein innovatives Unternehmen an die Börse gehen, um große Summen an Kapital einzusammeln“, meint Clarke-Jervoise. „In den vergangenen 20 Jahren haben sich die privaten Kapitalmärkte jedoch enorm weiterentwickelt und bieten mittlerweile Lösungen für den gesamten Finanzierungsbedarf von Unternehmen. So können Unternehmen länger in privater Hand bleiben, bevor die Entscheidung zu einem Börsengang getroffen wird.“
Heute ist Venture Capital nach Überzeugung des Experten eine bevorzugte Anlageklasse für institutionelle Anleger wie Stiftungen, Pensionsfonds, Versicherer und vermögende Privatanleger. Sie profitierten damit im Vergleich zu Aktien und Private Equity von höheren Renditen. In den vergangenen zehn Jahren erzielte die Anlageklasse jährliche Renditen von 24 Prozent, wie aus dem McKinsey Global Private Markets Review 2022 hervorgeht. Den hohen Renditen von Venture-Capital-Investitionen steht aber ein hohes Risiko gegenüber. Darauf weist Clarke-Jervoise hin; dennoch ist er überzeugt: „Im Rahmen eines Vermögensverwaltungs- und Asset-Allocation-Konzepts biete die Beimischung von Venture Capital die Möglichkeit, an signifikanten Renditechancen teilzuhaben und gleichzeitig das Portfolio zu diversifizieren.“
Nach den Rekordjahren 2020 und 2021 verzeichneten börsennotierte Technologiewerte ab Ende 2021 kräftige Kursrückgänge. Diese Korrektur könnte ODDO BHF zufolge eine Chance für Anleger darstellen. „Eine der ersten potenziellen Folgen dieses Marktabschwungs könnte ein Rückgang der in innovative Firmen investierten Gelder sein. Damit würde sich die Schere zwischen innovativen Firmen, denen es gelingt, Kapital zu beschaffen, und Firmen, denen dies sehr schwerfällt, weiter öffnen“, so Clarke-Jervoise. „Führende Firmen mit gesicherter Finanzierung könnten ihren Marktanteil durch Übernahme von Wettbewerbern stärken und so von günstigeren Wettbewerbsbedingungen profitieren. Durch die Neubewertung dieser Firmen wiederum könnten sich Chancen zur Anlage in eben diesen Firmen zu besonders attraktiven Bewertungen ergeben.“
Dieses Phänomen war dem Experten zufolge auch im Anschluss an die Finanzkrise zu beobachten. Damals hatte ODDO BHF zu sehr attraktiven Bewertungen in große US-Tech-Firmen investieren und damit hohe Renditen erzielen können. Der Sekundärmarkt könnte so zu einer wachsenden alternativen Liquiditätsquelle für Unternehmen und Investoren werden. „Unseren Analysen zufolge könnten sich an diesem Markt dank attraktiver Kurse mit Abschlägen von bis zu 30 bis 50 Prozent echte Chancen für Anleger eröffnen.“ (DFPA/TH1)
Oddo BHF ist eine deutsch-französische Finanzgruppe, die in Frankreich und Deutschland in den Bereichen Private Wealth Management, Asset Management und Corporates & Markets aktiv ist. Das Unternehmen verwaltet ein Kundenvermögen von 142 Milliarden Euro.