Ölpreis: Finanzinvestoren agieren zurückhaltender
Die Durststrecke im Ölsektor scheint wesentlich ausgeprägter zu sein als noch im Frühjahr gedacht. Die langfristigen Preiserwartungen passen sich allmählich nach unten an. Während damit für die Produzenten ein erhöhter Absicherungsbedarf einhergeht, dürften Verbraucher und Finanzinvestoren immer zurückhaltender an den Märkten agieren, so ein Ergebnis des Rohstoffreports der Helaba.
Zusätzliches Angebot aus dem Iran sei nur ein weiterer Mosaikstein beim Kampf um Marktanteile vornehmlich in Asien. Gleichzeitig zeige der Großverbraucher China nicht mehr das ungezügelte Interesse der letzten Jahre - und der US-Schieferölkomplex erweise sich als überraschend resistent. Laut Report werde sich die Ölsorte Brent wahrscheinlich mittelfristig im Bereich um 60 US-Dollar je Barrel einpendeln.
Gold hat laut Analyse zuletzt die Unterstützungszone zwischen 1.150 und 1.200 Dollar je Unze nach unten verlassen. Unterdessen sei der Außenwert des US-Dollar überraschend robust und der Mineralölpreis unerwartet schwach - damit stehen zwei wesentliche Ideen in Frage, die bisher Ankerfunktion für den Goldpreis hatten: Die Notenbanken in den Schwellenländern akkumulierten alternativ zum Dollar in hohem Maße Gold als Währungsreserve, und der zu erwartende Anstieg der US-Leitzinsen werde durch die Teuerung überkompensiert, so dass die Realzinsen etwa null bleiben. Für Unsicherheit hätten die kürzlich veröffentlichten unerwartet niedrigen offiziellen Goldreserven in China gesorgt. Anhaltende systemische Risiken dürften die „Prämie für die Versicherung“ mittels Gold mittelfristig stabilisieren, kurzfristig scheint aber ein Test der 1.000er-Marke anzustehen.
Die führenden Rohstoffindizes haben zuletzt die Tiefpunkte des ersten Quartals unterschritten. Die technischen Signale deuten kurzfristig auf eine Fortsetzung der Baisse hin. Mit Abstand die größten Einbußen verzeichnete die Gruppe Energie: Monatsverlierer waren die Ölsorten WTI (minus 18,4 Prozent) und Brent (minus 14,6 Prozent) sowie Gasöl (minus 13,6 Prozent).
Quelle: Pressemitteilung Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die Förderbank WIBank. (mb1)