Offene Immobilienfonds – Vermittler optimistisch und realistisch
In der aktuellen Scope Marktbefragung zeigt sich Zuversicht und Optimismus unter Vermittlern in Bezug auf Absatzvolumen und Attraktivität Offener Immobilienfonds. Die Renditeerwartungen seien im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld realistisch. Von den 107 befragten Vertretern von Sparkassen, Volksbanken, Groß- und Privatbanken sowie freien Vertrieben beurteilen 70 Prozent die Lage im Markt der Offenen Immobilienfonds in diesem Jahr positiv oder sehr positiv (2014: 60 Prozent).
Ein Hauptgrund für die positive Beurteilung der Lage ist laut Marktbefragung das erwartete Absatzvolumen. So gehen elf Prozent der Teilnehmer davon aus, in diesem Jahr weniger Anteile Offener Immobilienfonds zu vertreiben als 2014. Rund 46 Prozent rechnen mit einem ähnlichen Niveau, 43 Prozent erwarten mehr oder sogar deutlich mehr Geschäft.
Die positive Erwartungshaltung wird auch durch die vergleichsweisen hohen Mittelzuflüssen in den ersten drei Monaten dieses Jahres gestützt. Während sämtliche Fonds für Privatinvestoren im ersten Quartal 2014 Nettomittelzuflüsse in Höhe von rund 780 Millionen Euro verbuchten, waren es in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als 1,7 Milliarden Euro.
Bezüglich der Bedeutung Offener Immobilienfonds rechnen zehn Prozent mit einem Bedeutungsverlust in den kommenden drei Jahren, knapp 25 Prozent sehen keine Veränderungen, 60 Prozent erwarten steigende, fünf Prozent sogar stark steigende Bedeutung dieses Anlagesegments. Zum Vergleich: In der Vorjahresumfrage erwarteten noch 24 Prozent der Befragten einen Bedeutungsverlust und 28 Prozent einen Bedeutungszuwachs.
In Bezug auf die Angebotsvielfalt sind 70 Prozent der Umfrageteilnehmer zufrieden. Für 25 Prozent hingegen ist die Auswahl Offener Immobilienfonds zu gering, für fünf Prozent deutlich zu gering. Mehr Angebot wünschen sich die Befragten vor allem in Form von Fonds mit stärkerem Fokus auf bestimmte Regionen und einzelne Nutzungsarten.
Scope hat die Banken und Vertriebe befragt, in welche Regionen die Fonds verstärkt und in welche sie weniger investieren sollten. Dabei erhalten Deutschland, Nordamerika und Skandinavien die meiste Zustimmung. Weniger investieren würden die Befragten in Japan, Südeuropa und Frankreich.
Auf die Frage, welche Renditevorstellungen die Banken und Vertriebe beziehungsweise deren Kunden haben, nannten fast die Hälfte der Befragten eine Rendite von mehr als zwei Prozent per anno. Das liegt auf dem derzeitigen Niveau, das laut BVI im Branchendurchschnitt für Retailfonds aktuell bei 2,3 Prozent per anno liegt. Eine Rendite von mehr als drei Prozent per anno als Erwartungshaltung auf der Anlegerseite nannten 37 Prozent der Umfrageteilnehmer, 16 Prozent bezifferten die erwartete Zielrendite auf mehr als vier Prozent per anno.
Quelle: Pressemitteilung Scope Ratings
Die 2002 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert und analysiert Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Billionen Euro (Assets under Analysis 2011). (JF)