Ostrum AM: Pause im Zinserhöhungszyklus unwahrscheinlich
Nach Ansicht von Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management (Ostrum Asset AM), müssen die Marktteilnehmer den von ihnen bislang erwarteten Endpunkt des Zinszyklus neu bewerten. Die Fed könne nicht ignorieren, dass der inländische Druck weiter besteht. Die jährliche Inflation im Dienstleistungssektor liege immer noch über sieben Prozent. Eine solche Preisentwicklung scheine mit dem geradezu sakrosankten Ziel von zwei Prozent unvereinbar zu sein.
Botte: „Der monetäre Zyklus könnte in seine zweite Phase eingetreten sein. Vor dem Hintergrund hartnäckiger Preissteigerungen korrigieren die weltweiten Anleiherenditen nach oben. Die T-Note durchbrach das obere Ende ihrer Handelsspanne von 3,30 bis 3,75 Prozent und erreichte 3,90 Prozent. Short-Positionen in US-Schatzanleihe-Futures, die während der kurzen Rückkehr auf 3,30 Prozent zu Beginn des Monats eingedeckt wurden, häufen sich wieder. Die Asymmetrie der Zinsvolatilität nach unten hat ebenfalls zugenommen. Hedgefonds zielen auf eine Rückkehr zu den Oktober-Höchstständen bei zehnjährigen Renditen nahe 4,30 Prozent ab. Das von den Märkten eingepreiste Inflationsszenario scheint jedoch keine Inflationsrisikoprämie zu enthalten. Denn die Inversion der US-Renditekurve reflektiert immer noch eine – durchaus zweifelhafte – Annäherung der Inflation an das Zwei-Prozent-Ziel. Der Anstieg der zehnjährigen Anleiherenditen belastete auch die Wachstumswerte an. Für einen Aktienmarkt, der wahrscheinlich zu schnell an eine Pause im geldpolitischen Zyklus geglaubt hat, verdunkelt sich der Horizont.“ (DFPA/mb1)
Ostrum Asset Management ist ein Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Paris. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers.