Polarisierung am Wohnungsmarkt: Teurer Ballungsraum oder günstigere Mittelstadt?
In den Metropolen wird es für Mietsuchende immer teurer, denn die Angebotsmieten sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bundesweit stiegen die Mietpreise für Bestandswohnungen um 4,1 Prozent und im Neubaubereich 7,0 Prozent an. Das Immobilien-Portal Immoscout24 blickt mit dem „Wohnbarometer“ auf Alternativen, denn günstigere Mittelstädte bieten laut Analyse durchaus eine Wahlmöglichkeit für Mietsuchende. Hierfür wurden ausgewählte Mittelstädte mit einer Einwohnerzahl ab 80.000 analysiert.
Die monatliche Miete nehme in den Mittelstädten einen geringeren Anteil am Einkommen ein als in den Metropolen. Generell werden innerhalb der untersuchten Mittelstädte Bestandsmietwohnungen in Gera mit 5,44 Euro pro Quadratmeter am günstigsten auf Immoscout24 angeboten. Damit kostet eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern rund 381 Euro netto kalt und ist fast drei-mal so günstig wie im hochpreisigen München. In Schwerin, Kaiserslautern, Flensburg und Worms werden Bestandswohnungen in der Neuvermietung zwischen 7,05 Euro und 7,91 Euro pro Quadratmeter angeboten. Ratingen ist mit 8,46 Euro pro Quadratmeter innerhalb der untersuchten Städte die teuerste Mittelstadt. Der Mietzins stieg im Jahr 2021 um´3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur in Kaiserslautern zogen die durchschnittlichen Angebotspreise mit 4,8 Prozent stärker an.
Auch die Neubaumieten liegen noch deutlich unter den der Metropolstädte. Am günstigsten finden Mietsuchende neugebaute Wohnungen auf Immoscout24 in Zwickau. Der Quadratmeterpreis liegt bei 7,57 Euro. Die teuersten Wohnungen in diesem Segment bieten Anbieter mit 10,82 Euro pro Quadratmeterpreis in Schwerin an. Doch auch in den Mittelstädten zogen die Preise im Neubaubereich im vergangenen Jahr teilweise stark an. So zogen die Angebotspreise in Worms mit 6,4 Prozent an. In Flensburg stiegen die Preise 2021 um 5,4 Prozent, in Cottbus um 5,2 Prozent und in Schwerin um 3,9 Prozent an im Vergleich zum Vorjahr. Die ausgewählten Mittelstädte liegen in einer Entfernung um die 100 Kilometer von den Top-7-Metropolen und punkteten mit einer deutlich geringeren Nachfrage. Im Schnitt bekommen alle Immobilientypen in den untersuchten Mittelstädten eine Kontaktanfrage alle zwei Wochen.
Berlin zählt aktuell mit 10,59 Euro pro Quadratmeter zu den günstigeren Metropolen für Mietwohnungen im Bestand. Mietsuchende müssen in der Bundeshauptstadt mit durchschnittlich 741 Euro netto kalt für die Referenzwohnung mit zwei Zimmern und 70 Quadratmetern kalkulieren. Cottbus mit seinen knapp 100.000 Einwohnern liegt nur 130 Kilometer entfernt von Berlin. Mit der Bahn brauchen die Menschen circa eine Stunde und 20 Minuten. Bestandsmietwohnungen werden in der Universitätsstadt mit 5,63 Euro pro Quadratmeter auf Immoscout24 angeboten. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern kostet damit rund 394 Euro netto kalt und ist knapp 347 Euro günstiger als in Berlin. (DFPA/mb1)
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