Premiere an der Elbe für das "Euro Fund Forum"
Die DFPA Deutsche Finanz Presse Agentur besuchte am 13. Juli 2017 das erste „Euro Fund Forum“ in Hamburg. Neun Kapitalverwaltungsgesellschaften sowie 70 Vermögensverwalter und Private-Wealth-Manager hatten Gelegenheit, an zwei Panels und 18 Workshops teilzunehmen. Eines der Themen war die Auswirkung der Finanzmarktrichtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) auf aktive und passive Anlagestrategien.
Auf dem Panel „Markt - Zinswende jetzt?“ diskutierten Vertreter der Investmentgesellschaften Carmignac Gestion, Degroof Petercam sowie Invesco und Jupiter Fund Management. Die beiden letztgenannten Häuser sprechen keine Marktmeinungen aus. Sie lassen ihren Fondsmanagern freie Hand. Je nach Strategieausrichtung der einzelnen Häuser werden dabei teilweise die aktiv gemanagten Portfolios gegenüber den „Indexschmeichlern“ bevorzugt. Durch die kommenden Anforderungen von MiFID II würden andererseits die sogenannten Robo-Advisor begünstigt, die teilweise mit der Gründungsphase von Direktbanken verglichen wurden.
Die Experten sehen einen Trend in dem sogenannten „New Fixed Income“, also alternativen Zinsanlagen, die als Nicht-Bank-Finanzierungen direkte Investitionen in Instrumente ermöglichen, die Banken traditionell aus eigener Bilanz finanziert haben. Mehrheitlich äußerten die Diskutanten die Sorge vor wieder aufflammenden Subprime-Risiken und Student Loans. Weitere Besorgnisse bestanden hinsichtlich einer möglicherweise ansteigenden Volatilität und deren Folgen für den Finanzsektor. Dabei stelle sich die Frage, wer bei einem reduzierten Eigenhandel in der Lage wäre, größere Risiken aufzufangen. Die hohe Bedeutung von Barreserven für Retailinvestoren ist erkennbar, hieß auf der Veranstaltung.
Meistern wollen die Investmenthäuser die Herausforderungen durch den Einkauf von Kompetenz, einer Modernisierung und der Steigerung der Geschwindigkeit ihrer Handelsentscheidungen.
Ein Gesprächsteilnehmer hat als Strategie über alle Assetklassen hinweg die Duration auf vier Jahre und dabei den US-Dollar-Raum länger sowie den Euro-Raum kürzer gestellt. Zusätzlich findet dieses Haus Contingent Convertible Bonds (CoCo-Bonds), das heißt nachrangige Schuldverschreibungen, interessant. In der Schlussrunde lauteten die Ratschläge vermehrt in Emerging Markets, Rohstoffen und Multi-Asset-Management-Ansätzen zu investieren, welche zu Basisinvestments werden würden. Zwei Einzelempfehlungen bezogen sich auf Global Leisure beziehungsweise Investments in Indien.
Quelle: Veranstaltungsbesuch der DFPA
Euro Advisor Services GmbH ist ein Unternehmen, das Finanzdienstleistern Software, Research und Services anbietet. (TS1)