"Private Banking Studie": Verwaltete Einlagen von Vermögenden in Deutschland steigen
Das verwaltete Vermögen von Kunden mit liquiden Einlagen über 500.000 Euro ist im vergangenen Jahr in Deutschland auf circa 7,2 Billionen Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von circa 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (circa 6,9 Billionen Euro) und setzt das durchgehende Wachstum der Vermögen seit dem Jahr 2010 fort. Den größten Anteil am Vermögensmix bilden 2022 Immobilien (38 Prozent), knapp dahinter (unternehmerische) Beteiligungen (37 Prozent). Mit Abstand folgen Wertpapiere (zwölf Prozent), traditionelle (Bank-) Einlagen (acht Prozent) sowie Anlagen in Versicherungsprodukten (fünf Prozent). Insgesamt sind die liquiden Vermögen Hochvermögender in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren seit 2017 um durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt die „Private Banking Studie“ der Strategie- und Managementberatung ZEB.
Untersucht wurde zum Jahreswechsel erneut die Entwicklung der Gesamtvermögen von Vermögenden in Deutschland und Österreich und dabei besonders die Ertragspotenziale von Anbietern in den Segmenten Wealth Management und Private Banking genauer analysiert. Die Studie wurde inzwischen zum sechsten Mal seit 2012 erhoben. Sie wird im zweijährigen Turnus durchgeführt. Axel Sarnitz, ZEB-Partner und Mitautor der Studie: „Der Vermögenszuwachs der Deutschen hat sich 2022 trotz Krisen fortgesetzt. Weder der Einbruch an den Kapitalmärkten, die abebbende Corona-Krise noch der Ukrainekrieg haben die langfristig positive Wertentwicklung der Gesamtvermögen seit 2010 beeinträchtigt. Vor allem die Anlageklasse Wertpapiere hat gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen, während die Vermögen in Immobilien leicht zugelegt haben. Dies zeigt, wie bedeutsam eine gut aufgestellte, diversifizierte Vermögensallokation ist." Im Detail ermittelten die ZEB-Studienautoren für 2022 in den Segmenten Wealth Management (liquide Kundenvermögen von mehr als 3.000.000 Euro) und Private Banking (liquide Kundenvermögen von 500.000 Euro bis 3.000.000 Euro) für Anbieter Ertragspotenziale von insgesamt 16,6 Milliarden Euro. Davon entfallen 8,9 Milliarden Euro auf das Segment Wealth Management mit Einzelposten von 3,9 Milliarden Euro für die Vermögensanlage, 4,1 Milliarden Euro für Finanzierungen und Immobilien, 0,5 Milliarden Euro für die Risikoabsicherung sowie 0,3 Milliarden Euro für sonstige Ertragspotenziale. Dem Private Banking weisen die Studienautoren 2022 7,7 Milliarden Euro Ertragspotenzial zu. Vermögensanlagen taxieren sie hier mit 2,8 Milliarden Euro, Finanzierungen und Immobilien mit 3,9 Milliarden Euro.
Es zeige sich zudem, dass sich das Ergebnis der Privatbanken zwischen 2017 und 2021 trotz moderatem Ertragswachstum aufgrund des starken Zulaufs von Kundengeldern positiv entwickeln konnte. So sind die Assets under Management in diesem Zeitraum um jährlich durchschnittlich 10,8 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Erträge um jährlich 4,3 Prozent, die Kosten entsprechend um 3,6 Prozent sowie das Ergebnis der neun Banken um durchschnittlich jährlich 7,2 Prozent. (DFPA/mb1)
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