Private Equity Bewertungen trotzen der Volatilität von 2022
Die Investmentgesellschaft Neuberger Berman, die quartalsweise die Bewertungsveränderungen von über 400 aktiv gemanagten Private-Equity-Fonds analysiert, kommt in ihrer jüngsten Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich die Bewertungen von Buyout-Fonds in den vergangenen fünf Quartalen kaum verändert haben und insofern sehr viel stabiler als Aktien waren.
„Die Bewertungen von etwa drei Viertel der Buyout-Fonds in unserer Stichprobe sind im ersten Quartal 2023 gestiegen. Bei Small- und Mid-Cap-Fonds, der größten Gruppe, betrug der durchschnittliche Anstieg 2,7 Prozent (in Berichtswährung). Insgesamt legten Buyout-Fonds (klassische Fonds, Value Buyout und Turnaround, Growth Buyout und Growth Equity) im ersten Quartal im Schnitt um über zwei Prozent zu, in US-Dollar wie in Berichtswährung. In den zwölf Monaten bis zum Ende des ersten Quartals 2023 waren es durchschnittlich knapp ein Prozent“, so Doug Manor, Managing Director, Neuberger Berman.
Zum Vergleich: Trotz seiner starken Erholung ab Mitte Oktober habe der S&P 500 Total Return Index in dieser Zeit fast acht Prozent verloren, der Russell 2000 über elf Prozent und der NASDAQ 13 Prozent.
Weniger gut hielten sich laut der Analyse von Neuberger Berman Venture-Capital-Fonds. Vor allem die Bewertungen sehr wachstumsstarker Unternehmen, gerade aus dem Technologiebereich, litten unter steigenden Zinsen und fallenden Kennzahlen.
Im Schnitt stiegen die Bewertungen der Venture-Capital-Fonds der Stichprobe im ersten Quartal 2023 um fast zwei Prozent. Die Zahlen wurden aber durch Fonds nach oben verzerrt, in denen noch immer Aktien von Unternehmen enthalten sind, die in den vergangenen Jahren an die Börse gebracht wurden. Im Median verloren Venture-Capital-Fonds im ersten Quartal 2023 0,2 Prozent, nachdem sie schon 2022 vier Quartale in Folge nachgegeben hatten.
„Vor diesem Rückschlag waren die Venture-Capital-Fonds unserer Stichprobe außergewöhnlich erfolgreich. Im Schnitt legten sie 2020 um 37 Prozent und 2021 um 47 Prozent zu. Damit ließen sie Aktien, aber auch andere nicht börsennotierte Titel in diesen beiden Jahren deutlich hinter sich“, so Manor.
Das Fazit des Managing Director: „Wie für die meisten Assetklassen war 2022 auch für Private Equity nicht einfach. Offensichtlich haben Buyout-Fonds den Tiefpunkt der Märkte aber gut überstanden. Einmal mehr zeigen sich die strukturellen Vorteile der fehlenden Börsennotierung. Sie erleichtert es den Portfoliomanagern, rechtzeitig einzugreifen und langfristig zu handeln, ohne die ständige Beobachtung und Volatilität der Börsen.“ (DFPA/TH1)
Neuberger Berman wurde 1939 gegründet und ist ein unabhängiger Investmentmanager. Das Unternehmen verwaltet Aktien- und Anleihenanlagen sowie Private-Equity- und Hedgefonds-Portfolios für institutionelle Anleger und Berater auf der ganzen Welt. Neuberger Berman verfügt über Niederlassungen in 26 Ländern.