Private-Equity-Investitionen werden ausgebremst
Laut dem jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital, einem der größten globalen Investoren auf dem Private-Equity-Sekundärmarkt, wird der Ausbau der Private-Equity (PE)-Engagements bei vielen institutionellen Investoren durch den Denominator-Effekt gebremst: Wenn der Wert eines Portfolios aufgrund starker Verluste in einzelnen Anlageklassen wie etwa Aktieninvestments sinkt, können PE-Anlagen bei vorgegebenem Anteil an den Gesamtanlagen nicht ohne Weiteres erhöht werden.
Der Effekt ist bereits bei einer wachsenden Zahl größerer Limited Partners (LPs) und öffentlicher Pensionsfonds zu spüren, wobei zwei Drittel von ihnen dies als einen Faktor für die Verlangsamung ihres Engagements angeben. Auch Liquiditätsengpässe führen bei mehr als einem Viertel der LPs zu einer Verlangsamung von Kapitalzusagen.
Ebenso sind die von den LPs angestrebten Allokationen in alternative Anlageklassen davon betroffen: Die Zahl der Investoren, die eine Erhöhung der PE-Allokation planen, ist in den vergangenen sechs Monaten zurückgegangen, während die Allokationspläne für Privatkredite stabil geblieben sind.
Die Mehrheit der LPs ist der Meinung, dass ihre PE-Portfolios für die aktuellen Marktbedingungen gut positioniert sind. Von denen, die Änderungen durchführen, nehmen dies zwei Drittel in Bezug auf die Investmentphase und den Sektor vor. Insgesamt nutzt die Hälfte der LPs den Sekundärmarkt, um ihre Portfolios anzupassen.
„Der Gegenwind in verschiedenen Ländern Europas hat sich spürbar auf die Ansichten der LPs über die PrivateEquity-Märkte ausgewirkt“, so Michael Schad, Partner und Leiter von Coller Credit Secondaries. „Mittel- und Osteuropa sowie das Vereinigte Königreich erscheinen gegenüber der Zeit vor zwei bis drei Jahren weniger attraktiv, während die skandinavischen Länder an Attraktivität gewonnen haben.“
Beliebter sind bei den Anlegern PE-Anlagen im Energiesektor geworden. Im Vergleich zu vor vier Jahren entscheiden sich mehr LPs nicht nur für PE-Investitionen in erneuerbare Energien, sondern auch in private Anlagen zur fossilen Energieerzeugung. Weniger LPs entscheiden sich dafür, ihre Investitionen in fossile Anlagen zu reduzieren. (DFPA/TH1)
Coller Capital, gegründet 1990, ist einer der weltweit führenden Investoren im Sekundärmarkt für private Anlageklassen. Mit dem Hauptsitz in London und Niederlassungen in New York und Hongkong und Südkorea verfügt das multinationale Investmentteam von Coller über eine globale Reichweite.