Private-Equity-Investments: Vorjahresergebnis um ein Viertel verfehlt
„Mit Investitionen von 5,3 Milliarden Euro in gut 1.200 Unternehmen haben Beteiligungsgesellschaften auch 2015 ihre wichtige Finanzierungsfunktion untermauert“, sagte Wilken von Hodenberg, Sprecher des Vorstandes des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) zur am 22. Februar 2016 veröffentlichten vorläufigen Statistik für den deutschen Private-Equity-Markt 2015. „Das Rekordvolumen des herausragenden Vorjahres wurde zwar um ein Viertel verfehlt. Allerdings wurde das Investitionsniveau von 2013 übertroffen.“ 2014 beliefen sich die Investitionen auf 7,1 Milliarden Euro, das höchste Investitionsvolumen seit 2008. In 2013 wurden 5,1 Milliarden Euro investiert.
Während die Buy-Out-Investitionen um 22 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro sanken und damit für den Investitionsrückgang im Gesamtmarkt sorgten, investierten Venture-Capital-Gesellschaften so viel wie seit 2008 nicht mehr. Mit 0,78 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert um 16 Prozent übertroffen. Die 724 Venture-Capital-finanzierten Unternehmen machten mehr als die Hälfte aller im Jahr 2015 finanzierten Unternehmen aus.
Die laut BVK im europäischen Vergleich nachteiligen steuerlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland hätten nicht zuletzt die Kapitalbeschaffung der Beteiligungsgesellschaften belastet. So konnten die deutschen Beteiligungsgesellschaften weniger erfolgreich als im Vorjahr Kapital einsammeln. Ihr Fundraising summiert sich auf 1,33 Milliarden Euro, was zwar einer Halbierung gegenüber dem starken Vorjahresergebnis (2,78 Milliarden Euro) entspricht, aber gleichzeitig auf dem Niveau des Jahres 2013 liegt. Das Venture-Capital-Fundraising blieb dagegen weitgehend stabil mit 0,76 Milliarden Euro.
Für das laufende Jahr zeigt sich die Branche grundsätzlich optimistisch, wie die „Private-Equity-Prognose“, eine Befragung zu den Erwartungen der Beteiligungsgesellschaften für 2016, zeigt. So prognostiziert mehr als jede zweite befragte Gesellschaft einen leichten oder deutlichen Anstieg ihrer Investitionen, und weitere 38 Prozent sehen die eigenen Investitionen zumindest auf dem Niveau von 2015. Dabei ist der Anteil der Optimisten bei den Vertretern aus den Bereichen Wachstumsfinanzierungen/Buy-Outs mit 60 Prozent noch höher als bei den Venture-Capital-Gesellschaften mit 45 Prozent. „Bei unveränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften die Investitionen der Branche 2016 mindestens so hoch wie im Vorjahr ausfallen“, prognostiziert von Hodenberg.
Quelle: Pressemitteilung BVK
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Diese umfasst die Private-Equity-Gesellschaften - von Venture Capital über Wachstumsfinanzierung bis zum Buy-Out-Bereich - sowie die institutionellen Investoren, die in Private Equity investieren. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften. (JF1)
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