Private-Equity-Monitor 2018: "Finanzinvestoren in Kauflaune"

Private-Equity-Gesellschaften (PE) haben 2017 insgesamt 274 Unternehmen übernommen - rund 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gemessen an der Zahl der Käufe ist das der höchste Wert seit dem Rekordjahr 2007 - unmittelbar vor der Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch das Transaktionsvolumen erreichte mit bis zu 24,5 Milliarden Euro einen Höchststand. Das ergibt der aktuelle „Private Equity Monitor", den Dr. Christoph Scheuplein vom Institut Arbeit und Technik (IAT) erstellt hat.

Private Beteiligungsgesellschaften erwarben 2017 verstärkt kleine und mittlere Unternehmen. Nur in zwei Fällen wurden Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten aufgekauft, im Schnitt hatten die übernommen Firmen 340 Mitarbeiter. Die Zahl der insgesamt von Übernahmen betroffenen Arbeitnehmer sank gegenüber 2016 um 13 Prozent auf 93.200, obwohl es deutlich mehr Transaktionen gab. „Der Boom an Übernahmen von Unternehmen durch Private-Equity-Gesellschaften zeigt, dass immer mehr Unternehmen und inzwischen auch die mittleren und kleinen Unternehmen in den Einflussbereich der Finanzinvestoren geraten", schreibt Scheuplein.

Auch die Zahl der Verkäufe, an denen Private-Equity-Gesellschaften beteiligt waren, stieg 2017 um neun Prozent auf 110. Dabei fehlten jedoch ebenso umsatz- und beschäftigungsstarke Firmen: Nur ein Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten wurde verkauft. Aus diesem Grund ging die Zahl der betroffenen Beschäftigten um mehr als ein Drittel auf 64.000 zurück. In knapp 60 Prozent der Fälle verkauften Finanzinvestoren an andere Finanzinvestoren, was als „Secondary Buyout" bezeichnet wird.

Das Engagement von Private-Equity-Investoren ist häufig kurzfristig angelegt. Im Schnitt waren die Beteiligungsgesellschaften, die 2017 ein Unternehmen aus Deutschland verkauften, erst fünf Jahre zuvor eingestiegen. Ein Grund: Die Gesellschaften beschaffen Kapital überwiegend über Fonds, in denen institutionelle Investoren und vermögende Privatpersonen ihr Geld anlegen. Die Laufzeit dieser Fonds ist in der Regel begrenzt, in dieser Zeit muss eine möglichst hohe Rendite erzielt werden.

Während die in Deutschland ansässigen Private-Equity-Gesellschaften in früheren Jahren die Mehrheit der Buyouts tätigten, ist ihr Anteil 2017 auf 38 Prozent gefallen. Auf Gesellschaften aus Großbritannien und den USA entfielen rund 31 Prozent der Käufe. Die Finanzinvestoren mit einem Sitz in Frankreich oder Benelux, die 2016 einen starken Anstieg erlebten, konnten ihre Position halten mit einem Anteil von 16 Prozent. Bemerkenswert waren einige große Transaktionen schwedischer Investoren. Sie hatten zwar nur einen Anteil von fünf Prozent an allen Buyouts, davon betroffen war allerdings ein Fünftel der Beschäftigten von allen übernommenen Firmen.

Die in Deutschland aktiven Fonds zahlten ihren Anlegern 2017 im Schnitt eine Verzinsung von 18,6 Prozent - fast fünf Prozentpunkte mehr als die Fonds, die im Vorjahr in Deutschland aktiv gewesen sind. Diese außerordentliche Rendite könne auch deshalb erzielt werden, so der Wissenschaftler, weil 63 Prozent der 2017 als Käufer identifizierbaren Fonds ihre Gewinne in „Steueroasen" wie Guernsey und Jersey, den Kaimaninseln oder Luxemburg versteuern.

Der jährlich erscheinende Private-Equity-Monitor wird vom Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.

Quelle: Pressemitteilung Hans Böckler Stiftung

Die Hans-Böckler-Stiftung mit Sitz in Düsseldorf ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). (TH1)

www.boeckler.de

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