Probleme in China, Konsumlaune in den USA
Ausgehend von den anhaltenden Problemen am chinesischen Immobilienmarkt tendierten die globalen Aktienmärkte in den vergangenen beiden Wochen schwächer. Für zusätzlichen Druck sorgten steigende Anleiherenditen, wo steigende Ölpreise erneute Inflationsängste bei den Investoren weckten. Der auf Basis der in den USA veröffentlichten Inflationszahlen ersichtliche Disinflationstrend sorgte daher nur kurz für eine Stimmungsaufhellung. Die Kerninflationsrate gab wie erwartet auf 4,8 Prozent nach, während die Gesamtinflationsrate auf 3,2 Prozent anstieg. Überraschend stark entwickelten sich die Einzelhandelsumsätze in den USA, was auf eine anhaltend positive Konsumlaune der US-Konsumenten hindeutet und für die Robustheit der US-Konjunktur spricht, so merkt der Financial Service Partner Moventum an.
Ganz anders sei Lage in der Eurozone und in Deutschland. Dort schreite die politisch gewollte Deindustrialisierung voran. Die Industrieproduktion in Deutschland gab im Juni, angeführt vom Fahrzeugbau, um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Auffällig war dabei laut Moventum die schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland. Experten gehen daher von einem anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung auch im laufenden und im vierten Quartal aus. Sorgen bereite weiterhin die Entwicklung in China, wo kein Ende der Immobilienkrise in Sicht sei und die Regierung nur mit Trippelschritten versuche, die Lage wenigstens halbwegs zu stabilisieren, während Marktteilnehmer weiterhin auf den großen Stimulus-Wurf hoffen. Als globale Konjunkturlokomotive dürfte China damit bis auf Weiteres ausfallen – eine Aussicht, die insbesondere für die exportlastige deutsche Wirtschaft wenig erfreulich sei. Der Renditeanstieg bei sicheren Staatsanleihen setzte sich in den vergangenen zwei Wochen fort. US-Treasuries mit zehnjähriger Laufzeit notierten teilweise über 4,3 Prozent, deutsche Bundesanleihen über 2,7 Prozent. Entsprechend verzeichneten Renteninvestments Kursrückgänge.
Dank ihrer kürzeren Durationspositionierung konnten die Moventum-Portfolios die Verluste auf der Rentenseite begrenzen. Hilfreich war zudem das Engagement in Spreadsektoren, unter anderem Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- und High-Yield-Rating, wo die Kursverluste dank Spreadeinengungen geringer ausfielen. Kurzläufer- und geldmarktnahe Strategien trugen zudem positiv zur Entwicklung bei. Auf der Aktienseite entwickelten sich europäische Indizes schwächer als US-amerikanische, die aus Sicht des Euro-Investors zudem von einem stärkeren US-Dollar profitierten. Die Reduktion des Europa-Exposures zu Quartalsbeginn erwies sich daher als hilfreich. Positiv auch der Verzicht auf Engagements im Small- und Mid-Cap-Segment, das sich deutlich schwächer als Large Caps entwickelte. Der Zinsanstieg hatte zur Folge, dass Growth-Titel stärker verloren als Value-Aktien. (DFPA/mb1)
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