Produktmangel drückt Transaktionsvolumen auf Hamburger Investmentmarkt
In Hamburg wurden im ersten Halbjahr 2017 gewerbliche Immobilien im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro gehandelt. An das Rekordergebnis des Vorjahres mit einem Transaktionsvolumen von über 1,9 Milliarden Euro konnte somit nicht angeschlossen werden. Obwohl das Ergebnis rund elf Prozent unter dem durchschnittlichen Transaktionsvolumen der vergangenen fünf Jahre lag, ist das Interesse der Investoren an Hamburger Produkten weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Das meldet der internationale Immobilienberater Colliers.
Mit rund 42 Prozent des Transaktionsvolumens zeichneten sich im ersten Halbjahr weit stärker als im Vorjahreszeitraum internationale Käufer, vor allem aus Norwegen, Großbritannien und den USA, für das Geschehen auf dem gewerblichen Immobilienmarkt der Hansestadt verantwortlich.
„Produktknappheit bestimmt das Geschehen, wodurch sich die Renditekompression im ersten Halbjahr weiter fortsetzte“, kommentiert Jan Weseloh, Regional Manager und Managing Partner bei Colliers die derzeitige Marktlage an. Im Bürosegment fiel die Spitzenrendite von 3,7 Prozent auf 3,4 Prozent, 30 Basispunkte niedriger als der Vergleichswert aus dem ersten Halbjahr 2016. Auch für Einzelhandelsimmobilien fiel die Spitzenrendite im selben Zeitraum um 40 Basispunkte von 3,6 Prozent auf 3,3 Prozent. Logistikimmobilien erzielten zuletzt eine Rendite von 4,9 Prozent.
Der im ersten Quartal 2017 mit rund 37 Prozent sehr hohe Anteil an Hotelverkäufen ließ sich auf die Radisson Blue Transaktion mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro zurückführen. Nach dem zweiten Quartal betrug der Anteil 18 Prozent am Flächenumsatz, da sich die Büroverkäufe einen Marktanteil von rund 61 Prozent sichern konnten. Damit setzte sich die Assetklasse Büro wie in den vergangenen fünf Jahren als bedeutendste Assetklasse am Hamburger Markt durch. Die Assetklasse Einzelhandel positionierte sich auf Rang drei mit einem Anteil von rund acht Prozent, dicht gefolgt von dem Segment Mischnutzung mit sieben Prozent.
Im Top-7-Vergleich rangiert Hamburg auf dem vierten Platz hinter Berlin (drei Milliarden Euro Transaktionsvolumen), München (2,24 Milliarden Euro) und Frankfurt (2,22 Milliarden Euro). Hamburg hat im ersten Halbjahr 2017 als einziger Standort Einbußen im Transaktionsvolumen von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen und blieb hinter den Erwartungen zurückblieb. Zum Jahresende wird Hamburg voraussichtlich den Abstand zu den derzeitigen Top drei verringern können.
„Es befinden sich weitere Großtransaktionen auf dem Weg, deren Abschluss wir in den kommenden Monaten erwarten“, so Frank-D. Albers, Head of Capital Markets Hamburg und Managing Partner bei Colliers. „Trotz des unterdurchschnittlichen Ergebnisses im ersten Halbjahr ist von einem positiven Jahresergebnis auszugehen. Dieses wird jedoch, der Produktknappheit geschuldet, nicht an das Transaktionsvolumen von 4,91 Milliarden Euro in 2016 anknüpfen können.“
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 15.000 Mitarbeiter in mehr als 502 Büros in 68 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)