Property Index 2018: Deutschland mit stärkstem Anstieg der Preise für Wohneigentum

Eigentumswohnungen waren in Deutschland 2017 im europäischen Vergleich noch immer verhältnismäßig erschwinglich. Im Durchschnitt kostete eine 70 Quadratmeter große Wohnung in Deutschland fünf Bruttojahreseinkommen. In Frankreich mussten dagegen acht Jahreseinkommen und in Großbritannien sogar fast zehn für eine derartige Wohnung gespart werden. Grund dafür sind die trotz der vergleichsweise hohen Einkommen im Vergleich dazu noch höheren Kaufpreise. Dazu kommt vor allem in Großbritannien, dass der Markt dort stark von den extremen Preisen in London beeinflusst wird. Dies sind Ergebnisse des „Property Index“, mit dem die Unternehmensberatung Deloitte zum siebten Mal einen analytischen Blick auf den Wohnungsmarkt und den Status Quo in 14 europäischen Ländern wirft.

Zunehmend „unbezahlbar“ sind Wohnungen dem Index zufolge aber auch in Ländern wie Tschechien, Polen und Ungarn. Dort korrelieren die Wohnungsmärkte kaum noch mit den im europäischen Vergleich relativ niedrigen Durchschnittseinkommen. An der Spitze liegt hier Tschechien, wo Verbraucher mehr als elf Jahreseinkommen für eine Eigentumswohnung benötigen.

Wie groß die Unterschiede in Europa sind, zeigt sich besonders deutlich bei den Kaufpreisen. Die Preisspanne reicht von 1.080 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung im ungarischen Debrecen bis zu 16.512 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung in London. Hinter London und Paris hat es zum ersten Mal auch eine deutsche Stadt in die Top Drei geschafft: In München mussten Käufer für den Quadratmeter im Durchschnitt 7.500 Euro hinlegen. „Damit liegt die bayrische Landeshauptstadt rund 130 Prozent über dem Landesdurchschnitt und hat sich weitgehend vom deutschen Immobilienmarkt abgekoppelt. In Deutschland ist ein klarer Urbanisierungstrend zu beobachten. Auch Wohnungen in Hamburg, Frankfurt und Berlin liegen preislich mehr als 50 Prozent über dem Landesdurchschnitt“, erklärt Michael Müller.

Doch nicht alle Europäer zieht es in die Städte. Obwohl sich in Großbritannien und Frankreich die Hauptstädte mit 276 Prozent (London) und 160 Prozent (Paris) auf einem extrem hohen Preisniveau befinden, liegen die Wohnungskaufpreise für andere Großstädte wie Marseille oder Birmingham unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt. Ein wichtiger Kaufkatalysator sind die niedrigen Zinsen, die es leichter machen, Kredite aufzunehmen. Zumindest auf kurze Sicht wird sich daran nichts ändern. Dennoch wird Wohneigentum vielerorts zum Luxusgut und immer mehr Menschen müssen auf Mietwohnungen ausweichen. Vor allem junge Verbraucher träumen weniger häufig vom Eigenheim als ihre Vorgänger. Ein Trend, der sich in allen untersuchten Ländern zeigte. Millennials wollen demnach komfortable, flexible Wohnlösungen, die sich an ihren aktuellen Lebensumständen orientieren statt sich auf Jahre an einen Ort und vor allem an eine Hypothek zu binden.

Obwohl viele Mieter, gerade in den begehrten deutschen Metropolen, in den vergangenen Jahren teils drastische Mieterhöhungen hinnehmen mussten, wird im europäischen Vergleich der Studie deutlich, dass das Mietpreisniveau in Deutschland im Durchschnitt noch recht moderat ausfällt. Deutscher Spitzenreiter ist auch hier München, wo Mieter 2017 im Durchschnitt 16,5 Euro pro Quadratmeter zahlten. Frankfurt lag mit 11,7 Euro für den Quadratmeter im Mittelfeld, Hamburg und Berlin waren im Vergleich mit 10,4 und 9,3 Euro im europäischen Vergleich sogar eher günstig. In Paris und London kostet der Quadratmeter nochmal knapp zehn Euro mehr als in München.

Um in Zukunft bezahlbaren Wohnraum garantieren zu können, ist den Autoren der Studie zufolge der Wohnungsbau von zentraler Bedeutung. Deutschland lag dort 2017 mit insgesamt 285.000 Wohneinheiten, also rund 3,4 Einheiten pro 1000 Einwohner, leicht über dem europäischen Durchschnitt von 3,2 Einheiten. Doch gerade an TopStandorten reicht das nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Frankreich ist es gelungen, mit rund 500.000 Einheiten nahezu die doppelte Anzahl an Wohnungen zu erstellen. Hinsichtlich des Wohnungsbestandes verfügen Deutschland mit rund 42 Millionen Einheiten und Frankreich mit etwa 39 Millionen mit Abstand über die größten Wohnungsbestände im Vergleich. Auf 1000 Einwohner kommen in Frankreich 518,2 und in Deutschland 507 Wohnungen.

Quelle: Pressemitteilung Deloitte

Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL) ist die Dachgesellschaft eines weltweiten Netzwerks rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate-Finance-Beratung. Der Deloitte-Verbund hat Mitgliedsunternehmen in mehr als 150 Ländern, die zusammen mehr als 286.000 Mitarbeiter beschäftigen. (AZ)

www.deloitte.de

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