PwC: Deutschland ist Europas Nummer eins für Immobilieninvestoren
Deutschland ist für internationale Immobilieninvestoren der wichtigste Markt in Europa. Mit 68 Milliarden Euro Investitionsvolumen (Vorjahr: 54 Milliarden Euro) zog Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten an Großbritannien vorbei. Dort lagen die Gesamtinvestitionen bei 64 Milliarden Euro (Vorjahr: 66 Milliarden). Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Emerging Trends in Real Estate: Europe 2018“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Zusammenarbeit mit dem Urban Land Institute. Befragt wurden 818 führende Vertreter der Immobilienbranche in Europa.
Aus Sicht der Branche gehörten die deutschen Städte zudem zu denen mit dem größten Entwicklungspotenzial. Mit Berlin, Frankfurt, München und Hamburg platzieren sich vier deutsche Städte unter den Top-6 Standorten mit den besten Investitions- und Entwicklungspotenzialen 2018. Die steigende Attraktivität deutscher Immobilien dürfte sich auch in den Mietpreisen widerspiegeln. So rechnen die befragten Experten mit den europaweit höchsten Mietpreissteigerungen in Berlin, Hamburg und München. Die europaweit einzige Stadt, in der laut Studie die Mieten sinken dürften, ist London.
Die Unsicherheit über den Ausgang der Brexit-Verhandlungen wirkt sich negativ auf das dortige Investitionsklima aus. 80 Prozent der Befragten rechnen mit fallenden Immobilienwerten und einem Rückgang an Investitionen in Großbritannien. Gleichzeitig gehen fast 70 Prozent davon aus, dass die Investitionen im Rest der EU steigen werden. Die hohe Aktivität im deutschen Immobilienmarkt sei ein erstes Vorzeichen für eine Entwicklung, die im Falle eines „harten Brexit“ ihren Höhepunkt finden könnte.
Die langfristigen Herausforderungen der Immobilienbranche werden wie in vielen Industrien durch die Digitalisierung getrieben sein. Junge Konzepte wie „Shared Working“ und „Space-as-a-service“ oder die Nutzung von Data & Analytics dürften den Aufstieg neuer Geschäftsmodelle befördern. So stimmen 85 Prozent der für die Studie befragten Immobilienmanager der Aussage zu, dass fortgeschrittene Methoden zur Datensammlung und -auswertung sowie die Digitalisierung die Investitionsentscheidungen für Immobilien verbessern werden. 62 Prozent gehen davon aus, dass sich klassische Sektorgrenzen, etwa zwischen Wohn-, Gewerbe- und Büroimmobilien, weitgehend auflösen werden. „Die Immobilienbranche muss sich neu erfinden. Wir sehen schon heute, dass neue Wohn-, Arbeits- und Gewerbekonzepte häufig von Start-ups und Technologieunternehmen vorangetrieben werden. Unternehmen wie Facebook oder Google beginnen damit, eigene Immobilien- oder gar Stadtprojekte zu entwickeln. Amazon arbeitet gemeinsam mit unterschiedlichen Unternehmen an neuen Geschäftsmodellen, etwa im Bereich Logistik. Sie orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Menschen. Letztendlich ist es nicht nur die Technologie, die den Wandel treibt, sondern es sind soziale Trends und ein sich veränderndes Verhältnis der Gesellschaft gegenüber dem Wohnen und Arbeiten, welche die Zukunft prägen werden“, sagt Susanne Eickermann-Riepe, Real Estate Leader und Partnerin bei PwC Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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