PwC: Niedrige Zinsen drängen jede dritte Stiftung stärker ins Risiko

Um trotz der niedrigen Zinsen ihr Vermögen real zu erhalten, riskieren deutsche Stiftungen offenbar mehr als bislang bekannt. Dies zeigt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 208 der vermögensstärksten Stiftungen in Deutschland. Fast jede dritte Stiftung hat einen Teil ihres Vermögens in ertragreichere  - und damit grundsätzlich auch riskantere - Anlageformen umgeschichtet.

Mehr als jeder zweite Stiftungsverantwortliche rechnet zudem damit, dass dieser Sektor in den kommenden vier bis fünf Jahren höhere Risiken in Kauf nehmen wird, um bei angestrebtem Vermögenserhalt gemeinnützige Zwecke in gewohntem Umfang zu erfüllen. Die Umfrage zeige allerdings auch: Im Grundsatz halten Stiftungen an einer eher konservativen Anlagepolitik fest.

Der PwC-Untersuchung zufolge besteht ein Portfolio zurzeit im Durchschnitt zu 35 Prozent aus Anleihen - darunter viele Staatspapiere mit hoher Bonität. Zwar gelten diese als nahezu ausfallsicher, allerdings ist ihre Verzinsung in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken - nahe der Nulllinie. Dasselbe gilt für Tages- und Termingeldkonten, die ein Viertel des Stiftungsvermögens ausmachen. Immerhin rund ein Fünftel des Stiftungsvermögens ist momentan in Sachwerten wie etwa Immobilien investiert; vom Preisanstieg in diesem Anlagesegment dürften also zumindest einige Stiftungen profitiert haben. Dagegen sei der Anteil von Aktien und sonstigen unternehmerischen Beteiligungen nach wie vor vergleichsweise gering.

Wie sehr die niedrigen Zinsen die Stiftungen treffen, zeigt sich im Vergleich zu einer PwC-Umfrage aus dem Krisenjahr 2009. Damals gaben gerade einmal sechs Prozent der Stiftungen an, die Folgen des Finanz- und Wirtschaftscrashs zu spüren. Dagegen zeigen sich vom Zinstief nun 38 Prozent der Stiftungen betroffen - elf Prozent sogar „stark“ oder „ausgesprochen stark“. „Es ist bemerkenswert, wie viel spürbarer die Stiftungen unter den niedrigen Zinsen leiden, als sie 2009 unter dem Börsensturz gelitten haben. Die Frage ist deshalb, was die Stiftungen in den kommenden Jahren tun können, um ihr Vermögen real zumindest zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, der Sprecher des Vorstands von PwC in Deutschland.

Der Umfrage zufolge erzielte in den vergangenen drei Jahren nur noch jede fünfte Stiftung in Deutschland eine Durchschnittsrendite von fünf oder mehr Prozent. Bei manchen Stiftungen schrumpfte das Vermögen sogar - zumindest nach Abzug der Inflation.

Im Versuch, das Zinstief zumindest partiell zu kompensieren, setzen unterdessen immer mehr Stiftungen auf eine Verbreiterung der Einnahmebasis. So gaben 39 Prozent der Befragten an, sich stärker als bislang auf das Thema Fundraising konzentrieren zu wollen - also zum Beispiel auf das Einwerben von Spenden oder Zustiftungen. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen lassen sich noch Freiräume für die Anlageoptimierung finden. Das darf zwar nicht so verstanden werden, dass Stiftungen unbeschränkt Risiken eingehen dürften. Auf mündelsichere Wertpapiere sind Stiftungen aber längst nicht mehr beschränkt. Denn wie die rein spekulative Vermögensanlage ist auch die ertraglose verboten“, so Winkeljohann.

Quelle: Pressemitteilung PwC

PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der PwC-Verbund hat Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern, die zusammen 208.000 Mitarbeiter beschäftigen. (mb1)

www.pwc.de

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