PwC: Top-Immobilienmanager erwarten Umsatzwachstum
Obwohl der Weltkonjunktur-Optimismus der Vorstandschefs der Immobilienwirtschaft abnimmt, rechnen 79 Prozent der Immobilien-Topmanager im Jahr 2019 mit Umsatzsteigerungen für ihr eigenes Unternehmen, im Gegensatz zu den CEOs anderer Branchen. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre äußern sich sogar 86 Prozent der Befragten so. Als wichtigste Gründe für Ihren Optimismus nennen die Real Estate CEOs organisches Wachstum (70 Prozent), Effizienzsteigerungen (64 Prozent) sowie neue Fusionen und Übernahmen (39 Prozent). Dies ist eines der Ergebnisse aus dem 22. PwC Global CEO Survey zur Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Weltlage, den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durchgeführt hat. An der jährlichen Umfrage haben branchenübergreifend mehr als 1.300 CEOs aus 91 Ländern teilgenommen.
„Die Branche entwickelt sich nach wie vor stark, und das weltweit. Allerdings unterschätzen viele Unternehmen, dass sich trotz der guten Marktentwicklung die Regeln des Geschäfts langsam ändern“, warnt Susanne Eickermann-Riepe, German Real Estate Leader bei PwC Deutschland. „Die Investoren erwarten in erster Linie attraktive Produkte. Daneben wird ein außergewöhnliches Kundenerlebnis zu einem immer wichtigeren Bedürfnis“, sagt Eickermann-Riepe. Nachhaltigkeit werde zum Muss, Mitarbeiter erwarteten sinnstiftende Jobs und die Gesellschaft wolle den Unternehmen vertrauen können.
Die Analyse zeigt, dass die CEOs aller anderen Branchen für ihren Erfolg am Markt das Vertrauen in die Unternehmen am stärksten bewerten. Nur die Immobilienbranche wählt „Value for money“ als stärkstes Argument, um am Markt zu bestehen und den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. „Dieser Fokus wird nicht ausreichen, um dem zunehmenden Wandel in der Gesellschaft und den daraus resultierenden Erwartungen gerecht zu werden“, meint Eickermann-Riepe.
Sehr besorgt zeigen sich die CEOs der Immobilienwirtschaft über den Fachkräftemangel: 29 Prozent nennen dies als größte Gefahr für die Geschäftsentwicklung. Die Strategie, mit der die meisten CEOs den Fachkräftemangel beheben wollen, ist die Qualifizierung und Nachschulung eigener Mitarbeiter – 44 Prozent äußerten sich so. Knapp ein Drittel (30 Prozent) der Befragten gab an, Fachkräfte von Wettbewerbern abwerben zu wollen. Auch die Immobilienpreise stellen aus Sicht der Topmanager ein Wachstumshemmnis dar (26 Prozent), ebenso die Geschwindigkeit des technologischen Wandels sowie ein verändertes Konsumentenverhalten (jeweils 21 Prozent).
Auf die Frage nach den drei wichtigsten Regionen für ihr eigenes Wachstum außerhalb des Firmensitzes setzten die CEOs der Immobilienbranche China auf den ersten Rang (19 Prozent). Mit jeweils 17 Prozent belegten die USA und Deutschland bei den Immobilienmanagern den zweiten Rang. Branchenübergreifend liegen die USA als Wachstumsregion mit 27 Prozent an der Spitze, gefolgt von China (24 Prozent) und Deutschland mit nur 13 Prozent.
Deutlichen Nachholbedarf zeigt die Befragung beim Thema Künstliche Intelligenz (KI): Zwar gehen drei Viertel (75 Prozent) der CEOs der Immobilienwirtschaft davon aus, dass KI auch ihre Branche in den nächsten fünf Jahren stark verändern wird. Doch mit 40 Prozent sagt beinahe die Hälfte der Befragten, sie plane derzeit keinen KI-Einsatz. Immerhin: Fast ebenso viele der CEOs (39 Prozent) haben vor, die Technologie bis 2021 einzusetzen. Lediglich 14 Prozent gaben an, KI bereits in gewissem Maße einzusetzen - deutlich weniger als branchenübergreifend (33 Prozent).
Gleichzeitig sind 49 Prozent der Real-Estate-CEOs der Ansicht, dass neue Technologien die Top-Performer vom Branchendurchschnitt unterscheiden werden. „Eine allzu zögerliche Haltung bei den Themen KI und Digitalisierung kann gefährlich werden“, sagt Eickermann-Riepe. „Angesichts der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit bei den neuen Technologien wird der Abstand zum Wettbewerb möglicherweise sehr schnell sehr groß.“ (DFPA/JF1)
Quelle: 22. PWC Global CEO Survey
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