PwC: Trotz Branchen-Erfolg geben immer mehr Fintechs auf

Während einzelne Finanz-Start-ups (so genannte Fintechs) immer größer werden, geben viele andere oftmals unbemerkt auf. So zeigt der aktuelle Auszug des Fintech-Kooperationsradars der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, dass seit dem Jahr 2011 insgesamt 233 deutsche Finanz-Start-ups ihr Geschäft eingestellt haben. Dieser Trend begann bereits im Jahr 2017. Hatten bis dahin nur einzelne Finanz-Start-ups aufgegeben, stieg die Zahl der Geschäftseinstellungen laut PwC-Kooperationsradar vor zwei Jahren auf 62 an. Im Jahr darauf verschwanden 74 Fintechs, und in diesem Jahr waren es bis Ende Mai 34 - so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt.

Laut Sascha Demgensky, Leiter Fintech bei PwC in Deutschland, sei es ein völlig normaler Prozess, wenn junge Firmen scheitern, auch in insgesamt boomenden Branchen. „Allerdings gab es bislang keinerlei quantitative Anhaltspunkte, wie weit das Scheitern von Start-ups im Finanzsektor bereits vorangeschritten ist. Insofern hilft unsere Erhebung, die Entwicklung in Zukunft besser einordnen zu können“, so Demgensky.

Die Geschäftseinstellungen von Fintechs seien auch für das Kernthema des PwC-Kooperationsradars relevant – nämlich: Worauf haben Banken und Versicherer zu achten, wenn sie mit Finanz-Start-ups kollaborieren. „Ohne solche Bündnisse kommt heutzutage kein angestammter Finanzdienstleister aus. Schließlich können nicht einmal die ganz großen Player alles selbst entwickeln, wenn sie ihre Prozesse zügig modernisieren oder neue Produkte schnell an den Markt bringen wollen“, erläutert Demgensky. Bloß: „Viele Fintech-Kooperationen scheitern auf dem Weg – und einer der häufigsten Gründe hierfür ist, dass dem Start-up finanziell die Luft ausgeht.“

Laut PwC-Kooperationsradar sind Finanz-Start-ups, die ihre Geschäfte einstellen, im Schnitt knapp vier Jahre alt – womit die seit nunmehr rund zwei Jahren zu beobachtende Schließungswelle bei Fintechs also auch eine Folge der Gründungseuphorie in den Jahren 2015 und 2016 zu sein scheint.

Insgesamt 70 der gescheiterten Fintechs waren im Bereich „Finanzierung“ tätig, bei 53 handelte es sich um sogenannte Proptechs (also Finanz-Start-ups mit Bezug zur Immobilienbranche), es folgen Payment-Firmen (29) und die Insurtech genannten Start-ups aus dem Versicherungsbereich (22). Im Investmentsegment – wozu zum Beispiel sogenannte Robo-Advisor gehören - verzeichnet die PwC-Studie 20 Geschäftseinstellungen. Elf verschwundene Fintechs hatten sich auf Dienstleistungen rund um den Bitcoin oder die Blockchain spezialisiert.

„Natürlich lassen sich aus den Zahlen keine generellen Vorhersagen ableiten, welche Fintechs scheitern und welche nicht“, so Demgensky. Allerdings lasse sich das ein oder andere interessante Muster erkennen. So deute der plötzliche Anstieg der Zahlen im Jahr 2017 zum Beispiel darauf hin, dass unter den gescheiterten Firmen viele "Me-too-Fintechs" seien, „die irgendwann 2013 oder 2014 auf den Zug aufspringen wollten – und dann feststellen mussten, dass es in ihrem Segment schon Wettbewerber gibt, die schlicht früher dran waren“, so Demgensky. Auch die leichte Überzahl im B2C-Segment überrascht insofern nicht. Viele FinTechs hätten schlicht die Kundenakquisitionskosten unterschätzt.

In lediglich elf Prozent der verschwundenen Fintechs hatte nachweislich eine Venture-Capital-Firma investiert. „Wenn Banken oder Versicherer einen potenziellen Partner prüfen, gilt es naturgemäß sehr viele Kriterien zu beachten“, so Demgensky. „Eines davon sollte in jedem Fall sein: Wer hat in das Fintech investiert – Profis, oder doch Family und Friends? Darüber hinaus kann ein Anhaltspunkt für eine aussichtsreiche Kooperation sein, wenn ein Start-up bereits mehr als fünf Jahre besteht und damit seine Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt hat.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung PwC

PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der PwC-Verbund hat Mitgliedsunternehmen in 158 Ländern, die zusammen mehr als 250.000 Mitarbeiter beschäftigen.

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