PwC Umfrage: Corona-Krise als Treiber für neue Geschäftsmodelle bei Banken
Bei deutschen Banken hat die Corona-Pandemie zu einem Anstieg im Outsourcing, vermehrter Digitalisierung und einer Zunahme von Remote Working geführt. So das Ergebnis einer Umfrage, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland unter C-Level-Vertretern der Finanzbranche durchgeführt hat. 24 der Top 70 Institute Deutschlands waren beteiligt und gaben Einblicke zu ihren aktuellen Herausforderungen. Dabei zeigt sich deutlich: Covid-19 wird zum Treiber von Veränderungen.
Viele Unternehmen befinden sich aufgrund der Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten, Kredite müssen ausgesetzt werden, der Kostendruck bei den Banken steigt. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte 2020 ist deshalb davon auszugehen, dass es zu Anpassungen bei den Geschäftsmodellen kommt. So bejahten mehr als 90 Prozent, dass Covid-19 nachhaltige Auswirkungen auf das Geschäftsmodell ihres Unternehmens haben wird. Über ein Drittel gehen dabei sogar von einem starken Wandel aus.
Grundlage hierfür bildet die Priorisierung der strategischen Ziele der Banken, auf die sich der steigende Kostendruck niederschlägt. 58 Prozent der Umfrageteilnehmer halten die Ertragssteigerung für besonders wichtig, während für 37 Prozent Kostensenkungen an erster Stelle stehen. Für 75 Prozent der befragten Banken sind externe Dienstleister ein entscheidender Hebel, um ihren Ertrag zu steigern und Kosten zu senken. Die Erfahrungen der Corona-Krise scheinen die Banken in der Reduzierung der eigenen Wertschöpfungstiefe zu bestätigen, sodass knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer auch zukünftig mehr Dienstleistungen auslagern und sich auf ihre differenzierenden Funktionen konzentrieren wollen.
Durch die Krise wurden Banken gezwungen, für ihre Kunden vermehrt digitale Angebote zu schaffen, das spiegelt auch die Umfrage wider: Auf die Frage, ob das eigene Institut die Corona-Krise als Impuls nutzen wolle, um Digitalisierung auch langfristig voranzutreiben, äußerten sich alle Befragten positiv. Ganze 92 Prozent gaben sogar eine starke Entwicklung in diesem Bereich an. Interne und externe Bereiche sollen digitalisiert werden, um Kundennähe und Konkurrenzfähigkeit sowohl in als auch nach Krisenzeiten sicherzustellen. Dieser Fokus auf den Kunden wird in den Antworten der befragten Banken deutlich. Sie nennen gleichermaßen zu circa 30 Prozent die Digitalisierung ihrer Vertriebskanäle, Neugeschäftsprozesse und Bestandsprozesse als wichtigste Bereiche. Durch die Stärkung von Vertrieb und Neugeschäft wollen sie Erträge steigern und damit dem steigenden Kostendruck begegnen. Eine eigennützige Entwicklung, die durch neue Angebote jedoch auch zum Vorteil für den Kunden wird. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung PwC
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