Rekordwachstum bei Privatvermögen im Jahr 2021
Das Vermögen privater Haushalte hat im Jahr 2021 durch breite Kursgewinne bei Aktien und das Niedrigzinsumfeld weiter zugelegt. Die Zinserhöhungen im Jahr 2022 haben sich bereits jetzt negativ auf die Anleihe- und Aktienkurse ausgewirkt und dürften auch Anlagen in nicht finanzielle Vermögenswerte belasten. Durch Inflation und höhere Zinssätze könnte sich das Vermögenswachstum von Privathaushalten in naher Zukunft verlangsamen, auch wenn das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) in dem für dieses Jahr prognostizierten relativ schnellen Tempo ansteigt. Das geht aus der 13. Ausgabe des vom Credit Suisse Research Institute (CSRI) publizierten „Global Wealth Report“ hervor.
Das globale Vermögen belief sich zum Jahresende 2021 auf insgesamt 463,6 Billionen US-Dollar (plus 41,5 Billionen US-Dollar beziehungsweise 9,8 Prozent). Das Vermögen je Erwachsenen stieg um 8,4 Prozent auf 87.489 US-Dollar zum Jahresende. Bei gleichbleibenden Wechselkursen gegenüber dem Jahr 2020 wäre das Gesamtvermögen um 12,7 Prozent und das Vermögen je Erwachsenen um 11,3 Prozent gewachsen. Durch die Berücksichtigung der Inflation verringert sich die Vermögenszuwachsrate. Im Jahr 2021 betrug der geschätzte Anstieg des Realvermögens 8,2 Prozent.
Alle Regionen trugen zum Anstieg des weltweiten Vermögens bei, wobei Nordamerika mit etwas mehr als der Hälfte des gesamten Zuwachses und China mit einem weiteren Viertel die größten Anteile aufwiesen. Im Gegensatz dazu machten Afrika, Europa, Indien und Lateinamerika zusammen 11,1 Prozent des weltweiten Vermögenswachstums aus. Dieser niedrige Wert reflektiert die allgemeine Abwertung gegenüber dem US-Dollar in diesen Regionen. Prozentual gesehen verzeichneten Nordamerika und China die höchste Wachstumsrate (jeweils rund 15 Prozent), während Europa mit 1,5 Prozent das bei weitem niedrigste Wachstum aller Regionen aufwies.
Der Vermögensanteil der weltweit vermögendsten ein Prozent stieg im zweiten Jahr in Folge und lag 2021 bei 45,6 Prozent gegenüber 43,9 Prozent im Jahr 2019. Die Zahl der US-Dollar-Millionäre erhöhte sich im Jahr 2021 um 5,2 Millionen. und lag zum Jahresende bei 62,5 Millionen weltweit. Dieser Anstieg von neun Prozent lag geringfügig über dem Vermögenszuwachs je Erwachsenen von 8,4 Prozent, jedoch unter dem Anstieg des Median-Vermögens von 9,5 Prozent. Die Zahl äußerst vermögender Personen (Ultra High Net Worth Individuals; UHNWI) legte im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von 21 Prozent wesentlich schneller zu. Die meisten neuen UNHW wurden in den USA verzeichnet (30.470), gefolgt von China (5.200). Weitere Länder, welche mehr als tausend neue UNHW hinzugewannen, waren Deutschland (1.750), Kanada (1.610) und Australien (1.350). Nur in wenigen Ländern sank die Zahl dieser Personen. Den stärksten Rückgang wiesen die Schweiz (minus 120), die SVZ Hongkong (minus 130), die Türkei (minus 330) und Großbritannien (minus 1.130) vor.
Laut dem „Global Wealth Report“ von Credit Suisse dürften die weltweite Inflation und der Ukraine-Krieg in den nächsten Jahren die reale Vermögensbildung beeinträchtigen. Dennoch wird erwartet, dass das globale Vermögen in nominalen US-Dollar bis 2026 um 169 Billionen US-Dollar ansteigen wird, was einem Zuwachs von 36 Prozent entspricht. Auf die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen entfallen derzeit 24 Prozent des Gesamtvermögens, doch sie werden in den kommenden fünf Jahren für 42 Prozent des Vermögenszuwachses verantwortlich zeichnen. Länder mit mittleren Einkommen werden als Haupttreiber globaler Trends fungieren. Das globale Vermögen je Erwachsenen wird bis 2026 voraussichtlich um 28 Prozent steigen und 2024 die Schwelle von 100.000 US-Dollar überschreiten. Auch die Zahl der Millionäre wird sich in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich deutlich erhöhen und die Marke von 87 Millionen erreichen. Bei den UHNWI wird eine Zunahme auf 385.000 erwartet. (DFPA/JF1)
Die Credit Suisse ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister mit Sitz in Zürich. Das Unternehmen beschäftigt rund 51.000 Mitarbeitende.