Report: Banken müssen die nächste Generation von Zahlungsdiensten einführen
Im Zahlungsverkehr beginnt eine neue Ära „Payments 4.X", die sich vor allem an den Kundenerlebnissen orientiert. Diese Entwicklung geht sowohl auf die schnellere Transformation der Branche durch Covid-19 zurück als auch auf das steigende Bedürfnis der Kunden nach digitalen Angeboten. So lautet das Ergebnis des von dem Unternehmensberater Capgemini veröffentlichtem „World Payments Report 2021“, der Einblicke in 44 Zahlungsverkehrsmärkte in verschiedenen geografischen Regionen bietet.
Die Nachfrage nach digitalen Zahlungsoptionen sei größer als je zuvor, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum. In diesem Zusammenhang sind auch die Erwartungen an schnelle Transaktionsabwicklungen, Echtzeitüberweisungen, elektronisches Geld (E-Money), Ausfallsicherheit und an ein Kundenerlebnis mit Wow-Faktor gestiegen. Fast 45 Prozent der Verbraucher verwenden häufig (mehr als 20 Transaktionen pro Jahr) mobile Geldbörsen, sogenannte Wallets, gegenüber 23 Prozent bei der Umfrage im Jahr 2020. Im Firmenkundenbereich (Business to Business) werden nach Schätzungen von Capgemini die weltweiten bargeldlosen Transaktionen von 121,5 Milliarden im Jahr 2020 auf fast 200 Milliarden im Jahr 2025 ansteigen.
Es wird erwartet, dass die Ausgaben im Jahr 2021 gegenüber 2020 ansteigen werden und damit auch 2021 wieder bargeldlosen Transaktionen zunehmen. Sofortzahlungen, elektronisches Geld und die Zahlungsmethoden der nächsten Generation wie Buy Now Pay Later (BNPL), unsichtbare (sogenannte Invisible Payments) und biometrische Zahlungen sowie Kryptowährung, werden die Zunahme an bargeldlosen Transaktionen beschleunigen. Nach acht Jahren eines zweistelligen Wachstums verlangsamte sich der globale Anstieg an bargeldlosen Transaktionen von 16,5 Prozent im Jahr 2019 auf 7,8 Prozent im Jahr 2020, was auf die zögerliche Haltung der Zahlenden bei unsicheren Marktbedingungen aufgrund der Pandemie zurückzuführen sei. Der Report prognostiziert dennoch, dass die weltweiten bargeldlosen Transaktionen im Durchschnitt um 18,6 Prozent im Zeitraum von 2020 bis 2025 wachsen werden. Bis Ende 2025 erwartet man voraussichtlich ein Volumen von 1,8 Billionen bargeldlosen Transaktionen. In Deutschland wuchs das Volumen der bargeldlosen Zahlungen von 2019 auf 2020 um 8,6 Prozent auf insgesamt über 26 Milliarden Transaktionen. Den größten Anteil davon hat das Lastschriftverfahren mit 11,6 Milliarden.
Die Revolution des digitalen Zahlungsverkehrs findet vor allem in der Region Asien-Pazifik statt. Bis 2025 werden in dieser Region mehr als die Hälfte der weltweiten bargeldlosen Transaktionen getätigt, was eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 28 Prozent im Zeitraum 2020 bis 2025 darstellt. Mehr als eine halbe Milliarde Europäer geben an, dass sie im Jahr 2021 online einkaufen werden (25,5 Prozent davon grenzüberschreitend). In Europa werden der mobile Zahlungsverkehr und der grenzüberschreitende Onlinehandel an Fahrt aufnehmen. Von 2020 bis 2025 geht man hier von einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 13 Prozent aus, was über 400 Milliarden bargeldlose Transaktionen im Jahr 2025 darstellt. In Nordamerika wird sich das Volumen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs voraussichtlich stabilisieren, da das Wachstum bei den Kartentransaktionen stagniert und mobile Zahlungen nur langsam angenommen werden. (DFPA/mb1)
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