Report: Der Klimawandel zwingt Investoren zum Handeln
Die Erderwärmung infolge des Klimawandels wird erheblichen Einfluss auf die zu erwartenden Renditen von institutionellen Anlegern haben. Bei einer Erwärmung über zwei Grad Celsius sind bereits mittelfristig deutlich negative Effekte auf die Rendite zu erwarten. Durch eine Ausrichtung auf nachhaltige Anlagen können diese Auswirkungen jedoch gedämpft werden. Dies sind Ergebnisse der Studie „Investing in a Time of Climate Change - The Sequel“, eine Neuauflage und Weiterentwicklung eines im Jahr 2015 veröffentlichten Reports der Beratungsgesellschaft Mercer.
Die Studie betrachtet drei Szenarien für den Klimawandel: eine durchschnittliche Erwärmung um zwei Grad Celsius, drei Grad Celsius und vier Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Niveaus. Diese werden über Zeiträume bis 2030, 2050 und 2100 betrachtet, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen und Ressourcenverfügbarkeit aufzuzeigen. Investoren können anhand der Auswertungen das finanzielle Risiko des Klimawandels in Bezug auf ihr Gesamtportfolio sowie über alle Anlageklassen und Industriesektoren hinweg erfassen und entsprechend handeln.
„Eine zentrale Schlussfolgerung unserer neuen Studie ist, dass Investoren aktiv auf ein zwei-Grad-Szenario hinarbeiten müssen und dieses auch als Chance verstehen sollten. In fast allen Anlageklassen, Regionen und Zeiträumen zeigen unsere Analysen, dass die zu erwartenden Renditen im zwei-Grad-Celsius-Szenario deutlich besser ausfallen als bei einer Erwärmung von drei Grad Celsius oder vier Grad Celsius. Außerdem bietet der dafür notwendige Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft neue Anlagechancen“, so Helga Birgden, Global Business Leader, Responsible Investment bei Mercer. „Laut unserer Modellbetrachtungen kann eine stärkere Berücksichtigung nachhaltiger Anlagen im Portfolio die Renditen verbessern. Die Ergebnisse unserer Studie sind sehr deutlich und bestärken die Schlussfolgerungen unseres Reports aus dem Jahr 2015, dass alles dafür getan werden muss, um ein Szenario deutlich unterhalb von zwei Grad Celsius zu erreichen“, erläutert Birgden.
„Wir sehen ein deutlich gesteigertes Interesse an nachhaltigen Investmentlösungen, kundenübergreifend von Pensionskassen, Versorgungswerken aber auch von Versicherungen und sonstigen institutionellen Anlegern“, so Charles Goettmann, Head of Investment Solutions Sales bei Mercer in Central Europe. „Der Klimawandel fordert von europäischen Investoren nicht nur einen individuellen Beitrag, sondern bietet darüber hinaus attraktive Investmentmöglichkeiten. Im Bereich der Nachhaltigkeit sowie insbesondere im Bereich Impact Investing eröffnen sich strategische Chancen, global diversifizierte Portfolios an die zukünftige Entwicklung anzupassen und entsprechend an den globalen Verschiebungen zu partizipieren.“
Die Mercer-Studie gebe Anlegern einen klaren Handlungsrahmen, um eine aktive Rolle als „Future Maker“ einzunehmen und einen Übergang mitzugestalten. Die von Mercer bereits 2015 beschriebenen „Future Maker“ setzten sich für am Zwei-Grad-Celsius-Szenario ausgerichtete Businesspläne in denjenigen Unternehmen ein, die bei einem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft geschäftsschädigenden Risiken ausgesetzt sind. Zudem übten sie Druck auf Regierungen aus, damit diese an der Umsetzung des Pariser Abkommens weiterarbeiten.
Quelle: Pressemitteilung Mercer
Mercer bietet mit rund 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern Dienstleistungen in den Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. In Deutschland ist das Unternehmen seit 1989 vertreten. (mb1)