Report: Deutliche Verlangsamung des Vermögenswachstums

Die „fetten“ Jahre im Vermögenswachstum scheinen erst einmal der Vergangenheit anzugehören. Im Jahr 2015 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte mit 4,9 Prozent eine Zuwachsrate, die nur noch knapp über der Wachstumsrate der allgemeinen Wirtschaftstätigkeit lag. In den drei Jahren zuvor war das Vermögen dagegen mit im Schnitt neun Prozent noch rund doppelt so schnell gewachsen. Das ergibt die siebte Ausgabe des „Global Wealth Reports“ des Versicherungskonzerns Allianz.

„Für die Sparer wird die Frage nach der richtigen Vermögensanlage immer schwieriger“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. „Offensichtlich verliert die extrem expansive Geldpolitik auch als Treiber der Wertpapierpreise langsam an Wirkung. Ein wichtiger Faktor des Vermögenswachstums der letzten Jahre fällt damit weg. Gleichzeitig rutschen die Zinsen immer tiefer, bis weit in den negativen Bereich. Die Sparer befinden sich in einem echten Dilemma.“

Vom Rückgang des Vermögenswachstums waren vor allem Westeuropa, die USA und Japan betroffen: In Westeuropa (3,2 Prozent) und den USA (2,4 Prozent) reduzierte sich 2015 die Zuwachsrate gegenüber 2014 auf weniger als die Hälfte. Am anderen Ende der Skala steht die Region Asien (ex Japan) mit einem Zuwachs von 14,8 Prozent. Der Abstand zum Rest der Welt wird dabei immer größer. Dies gilt auch im Verhältnis zu den beiden anderen aufstrebenden Regionen, Lateinamerika und Osteuropa, die im Mittel nur noch halb so schnell wie Asien wachsen.

Mit 4,5 Prozent wuchsen die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte 2015 im selben Tempo wie im Vorjahr. Insgesamt lagen die privaten Schulden Ende des Jahres bei 38,6 Billionen Euro und damit ein Viertel über dem Wert vor Ausbruch der großen Finanzkrise. Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief dabei allerdings sehr unterschiedlich: In Asien (ex Japan) beschleunigte sich das Schuldenwachstum. In einigen Ländern wie Südkorea oder Malaysia liegen die Schuldenstandsquoten der privaten Haushalte mittlerweile auf einem Niveau wie in den USA, Irland oder Spanien kurz vor dem Platzen der Immobilienblase. In Lateinamerika und Osteuropa dagegen verlangsamte sich – bedingt durch die Krise der großen Volkswirtschaften in diesen Regionen – das Wachstum der Schulden deutlich. In Nordamerika und Westeuropa schließlich war kaum eine Veränderung zu erkennen, die Verbindlichkeiten kletterten nur sehr moderat – und damit im sechsten Jahr in Folge langsamer als die Wirtschaftsleistung. In Summe agierten die privaten Haushalte bei der Schuldenaufnahme also weiterhin sehr vorsichtig; in vielen Ländern Westeuropas setzte sich auch 2015 der Abbau von Schulden fort.

In Deutschland wuchs das Brutto-Geldvermögen im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent und damit mehr als doppelt so schnell wie die privaten Verbindlichkeiten (plus 2,2 Prozent). Daraus resultiert ein Anstieg des Netto-Geldvermögens um 5,7 Prozent, der in Europa nur von Dänemark und Schweden und im Euroraum nur von Irland übertroffen wird. Hohe Sparleistungen und strikte Schuldendisziplin – die deutsche Schuldenstandsquote ist hinter Österreich die zweitniedrigste in Europa – machen sich bezahlt. Dies ändere allerdings nichts an der Tatsache, dass Deutschland in der Rangliste der 20 reichsten Länder (Geldvermögen pro Kopf) weiterhin enttäuschend abschneidet: Mit Blick auf das Netto-Vermögen kommt Deutschland auf den 18. Platz, beim Brutto-Vermögen fiel es auf Platz 20 zurück.

Quelle: Pressemitteilung Allianz

Die Allianz SE ist ein international tätiger Versicherungskonzern mit Sitz in München. Das 1890 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 142.000 Mitarbeiter. (mb1)

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