Report: Weltweiter Diamantenmarkt ist gewachsen
Das Diamantengeschäft erstrahlt in neuem Glanz: Die gesamte Branche ist nach einer Phase der Stagnation 2017 erstmals wieder um zwei Prozent gewachsen. Die Minen haben mit 151 Millionen Karat fast 20 Prozent mehr Rohdiamanten geschürft. Die Belebung der Industrie führt die Managementberatung Bain & Company in ihrem „Global Diamond Report“ auf die insgesamt positive Entwicklung am Luxusmarkt zurück. Gemeinsam mit dem Antwerp World Diamond Center hat Bain diesen Report bereits zum achten Mal erstellt.
Insbesondere in den USA und in China habe Brillantschmuck neue Liebhaber gefunden. In China hatte die Nachfrage seit 2013 stagniert. Nun aber begeisterten sich dort vor allem die Millennials sowie junge Frauen für den Schmuck. Diesen ließen sie sich nicht wie üblich schenken, sondern kauften ihn zunehmend selbst.
Die positive Entwicklung hatte sich bereits 2016 abgezeichnet. Im Jahr darauf legten dann von den Minenbetreibern über die Verarbeiter bis hin zum Schmuckhandel alle Segmente der Wertschöpfungskette zu. Bain-Partner und Luxusmarktexperte Oliver Merkel prognostiziert: „Dieser Trend wird sich voraussichtlich bis in die 2030er-Jahre fortsetzen.“
Bis Ende 2018 habe sich die Dynamik im Diamantenmarkt dank der hohen Schmucknachfrage der Wohlhabenden weiter verstärkt. In der ersten Jahreshälfte präsentierten vor allem die Minenbetreiber und die Juweliere erfreuliche Zahlen. Den seit Jahren schwachen europäischen Märkten bescherten der Tourismus sowie die Aufwertung des Euro eine Erholung. In Japan wiederum sorgte die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt für eine stärkere Nachfrage nach Brillantschmuck. Sogar im krisengeplagten Indien seien erste Anzeichen für eine Verbesserung des Diamantengeschäfts zu erkennen.
In den Reihen der Verarbeiter, die Rohdiamanten schneiden, schleifen und polieren, profitierten 2017 vor allem die Produzenten kleinerer Brillanten. Die gesamte Branche erwirtschaftete im Schnitt Margen von einem bis drei Prozent. Die effizientesten Unternehmen konnten rund zehn Prozent vom Umsatz als Gewinn ausweisen.
Um ihre Profitabilität weiter steigern zu können, sollten alle Marktplayer ihr Augenmerkt auf drei wichtige Branchenentwicklungen richten, darunter die Digitalisierung (insbesondere im Marketing eröffneten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Kunden besser zu erreichen), künstliche Diamanten (im Labor erzeugte Diamanten hätten sich am Markt etabliert) sowie junge Kunden. Diese richteten sich bei ihrer Kaufentscheidung vor allem nach Influencern, Bewertungen und Likes in den sozialen Netzwerken.
Quelle: Pressemitteilung Bain & Company
Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 57 Büros in 36 Ländern rund 8.000 Mitarbeiter, davon 900 im deutschsprachigen Raum. (mb1)