RICS: Erleichterte Kreditbedingungen sorgen für gute Stimmung am Immobilienmarkt
Mitglieder der Berufsorganisation RICS (The Royal Institution of Chartered Surveyors), die rund 118.000 Immobilienexperten weltweit repräsentiert, sehen den Markt für Gewerbeimmobilien weiterhin positiv - wenn auch nach wie vor unsicher ist, ob der Aufschwung der Weltwirtschaft von Dauer sein wird. Mit Ausnahme weniger Länder zeigen die Ergebnisse des „RICS Global Commercial Property Monitor“ für das erste Quartal 2015, dass die meisten Teilnehmer optimistisch sind.
Die gelockerte Geldpolitik vieler Märkte ist einer der Hauptgründe, den die Befragten für ihre positive Prognose anführen. Erleichterte Kreditbedingungen bedeuten für Anleger einen leichteren Zugang zu Finanzmitteln, was für mehr Marktaktivität sorge.
In den beiden großen Schwellenländern Russland und Brasilien bleibt die Stimmung bei Mietern und Investoren allerdings auch künftig gedämpft. Hier wird erwartet, dass Mieten und Kapitalwerte in den kommenden zwölf Monaten sinken. Die Befragten dieser beiden Länder berichteten zudem von schwierigeren Kreditbedingungen (dies trifft nur auf vier der 28 untersuchten Länder zu).
In den meisten anderen Ländern sind die Aussichten positiver, was insbesondere für Neuseeland gilt. Wirtschaftswachstum und erleichterte Kreditbedingungen lassen die Umfrageteilnehmer optimistisch auf die Zukunft des dortigen Gewerbeimmobilienmarkts blicken.
Die europäische „Erholungszone“, bestehend aus Irland, Spanien und Portugal, wird wohl überdurchschnittliche Renditen abwerfen. Die Befragten sagen aus, dass die beiden letztgenannten Länder sehr attraktive Werte bieten. In Großbritannien und den USA wird das solide Wirtschaftswachstum den Immobilienmarkt tragen. Auch in Deutschland und Japan seien die Befragten weiterhin zuversichtlich. Die Daten für Mieter und Anleger haben sich in Indien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten in diesem Quartal kaum verändert. In allen drei Ländern blickt man optimistisch auf die kommenden zwölf Monate.
Eine interessante Entwicklung sei, dass in den meisten Ländern ein großer Teil der Befragten Gewerbeimmobilien in ihrer Region für teuer beziehungsweise sehr teuer hält. Angesichts der Erholung der Branche in vielen Teilen der Welt dürfte dies aber kaum überraschend sein.
Simon Rubinsohn, RICS Chief Economist: „Etliche Märkte, die in den letzten Jahren stark zugelegt haben, haben sich etwas beruhigt. Da das Geld auch in Zukunft billig bleiben wird, werden sie sich im nächsten Jahr vermutlich noch weiter abkühlen. In mehreren ,Erholungsmärkten' gibt es dagegen gute Investitionschancen. Es wäre keine Überraschung, wenn ausländische Anleger in diesen Ländern 2015 verstärkt investierten.“
Quelle: Pressemitteilung RICS
Die RICS – The Royal Institution of Chartered Surveyors – wurde 1868 in Großbritannien gegründet und ist eine weltweit tätige Berufsorganisation, die 118.000 Immobilienexperten rund um den Globus repräsentiert. Die RICS Deutschland wurde 1994 in Frankfurt am Main gegründet und hat rund 1.400 Mitglieder. (mb1)